Derlei Entscheidungen haben nachvollziehbare und oft auch voraussehbare Gründe.
Manch einer mag keine Majo, manch einer schon, hatte aber gestern viel davon und heute eben
mehr Appetit auf Ketchup. Und falls die Entscheidung zwischen Ketchup und Mörtel zu fällen ist,
weiß man, warum die Wahl auf Ketchup fällt schon im Voraus und sieht beim Probanden wenig
Entscheidungsfreiheit.
Daher werden bei solchen Experimenten Entscheidungsfragen gestellt, die Neigungen, Vorlieben,
Erfahrungseinflüsse, etc...möglichst ausgeschlossen werden können und somit die mögliche
Willkür, sofern vorhanden, maximieren kann.
Also kommt es zu solchen "sinnlosen" Entscheidungen wie jene, ob man den rechten oder den
linken Ball am Bildschirm wählt. Und wenn von 100 Entscheidungen etwa gleich oft links und
rechts gewählt wurde, sieht die Wahl umso zufälliger bzw willkürlicher aus.
Wenn dann dennoch etwas gefunden wird, was schon vorab anzeigt, wie der Proband entscheiden
wird bevor er es tut -im Sinne von scheinbar selbstbeuwsst entscheiden-, dann bleibt eigentlich
kein Spielraum mehr für den freien Willen.
Ein anderes Experiment lässt einen Menschen jene Hand heben, die ein Arzt durch einen leichten,
jeweils gezielten Stromstoß durchs Gehirn auswählt. Die Entscheidung fällt also der Arzt (falls man
ihm hier unterstellen darf, dass er tatsächlich selbst entscheidet). Der Proband aber hat den Eindruck,
dass er selbst die Entscheidung fällt, ganz willkürlich, wie sonst auch. Damit ist also erwiesen, dass
das Gefühl der Selbstbestimmung ganz offensichtlich und explizit trügen kann. Also wieder ein Indiz
dafür, dass es mit dem freien Willen, obwohl subjektiv empirisch beobachtet, objektiv so ziemlich
ohne belastbares Indiz da steht.