Johann Wilhelm
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Wer nach Ansehen strebt, strebt nach Vergänglichem und was vergänglich ist, kann nicht den ersehnten inneren Frieden herbeiführen.
Angesehen kann nur eine Person werden, aber eine Person entsteht durch Wahrnehmung, Gefühle, Bewusstsein, körperliche Empfindungen und Geistesformationen, was wiederum auch alles vergänglich ist.
Ich empfehle daher, nicht nach Ansehen, sondern nach einer gelassenen Haltung gegenüber dem eigenen Sein und dem der anderen zu streben.
Es ist sinnlos nach Gelassenheit zu streben.
Gelassenheit fällt einem zu, oder auch nicht.
Und: Sie ist eines der vergänglichsten Güter.
Herr Konstantin,
die Wirklichkeit ist leer, das bedeutet, es gibt nichts in ihr, das ein festhaltbares Eigensein besitzt. Wie gelangt man nun angesichts dessen zu der ihr angemessenen Haltung der Gelassenheit, fällt sie einem zu oder kann man nach ihr streben?
Inseln sind in einem Ozean wie die Welt der Erscheinungen in der Leerheit sind. Die sinnlich erfahrbaren Dinge sind sozusagen in der Leerheit aufgehoben und werden von ihr begrenzt, so wie das Wasser die Inseln begrenzt. Um diese Leerheit erfahren zu können, müssen jegliche begriffliche Differenzierungen aufgehoben werden, das heißt, die Frage, ob die Gelassenheit einem zufällt oder ob sie angestrebt werden kann ist angesichts der Leerheit der Wirklichkeit hinfällig. Beides ist eine Illusion, sowohl dass sie einem zufällt, als auch dass sie angestrebt werden kann.