• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Nun, wie viele Stimmen hat ein Milliardär bei unseren Wahlen und wie viele hat einer am Existenzminimum ?

Das ist die eigentliche Frage, um die es hier geht. Dass ein Milliardär eventuell Stimmen "kaufen" kann ist kein Mangel im demokratischen System. Denn in einem echten demokratischen System hat jeder mündige Bürger eine Stimme, mit der er machen kann was er will - er ist niemandem Rechenschaft schuldig. Und wenn er sie für Geld oder sonstige Vergünstigungen an einen Milliardär verkaufen mag, dann ist das sein gutes Recht. Das ist kein Mangel an Demokratie, sondern lediglich die "Kehrseite" ihrer. Wenn du so willst, ein "Mangel der Demokratie".




In der Regel sind aber Lehrmeinungen von Wissenschaften nicht nur "irgendwelche persönlichen Meinungen", sondern in der Regel plausibel. Genau darum finden sie auch breite Anerkennung. Wenn du eine abweichende Meinung hast, steht dir dieses Recht natürlich auch zu. Wenn du sie aber irgendwie ernst genommen sehen willst, dann musst du sie schon untermauern.




Das "aktuelle politische System" ist es nicht, was Kapitalbesitzer begünstig. Es ist das Konzept des Besitzes, das das tut. Und dieses Konzept ist keine Eigenheit der Demokratie, sondern ein soziales Naturphänomen. Auch bei Tieren und Pflanzen geht es in der Regel dem Exemplar besser, das mehr "Besitz" hat.

Diverse politische Systeme mildern diesen "Vorteil durch Kapital" in verschiedenem Ausmaß. Es stimmt, dass auch unser aktuelles System den Vorteil von Besitz nicht zur Gänze verhindert. Wäre aber auch dumm, das zu versuchen. Der Kommunismus hat es versucht, war aber nicht sehr erfolgreich damit.

Wer also ein Bisschen überlegt, sollte nicht das "politische System" verteufeln, sondern eventuell das Konzept des Besitzes. Macht aber so viel Sinn, wie das Wetter zu verteufeln.





Das ist kein Dogma, sondern ein Credo. Wer ein Problem mit der Welt hat, hat prinzipiell 2 Möglichkeiten. Er ändert sich oder er ändert die Welt. Welcher Weg ist erfolgversprechender ?




Nicht das Dogma, sondern der Vergleich "Reise nach Jerusalem" ist falsch. Denn in der Welt -vor Allem in unseren Breiten- gibt es deutlich mehr Stühle als Teilnehmer. Und es regt sich bei uns nicht jemand auf, weil er keinen Stuhl erwischt, sondern weil er nur 473 Stühle hat aber ein anderer 658. Und das, während in anderen Ländern manche wirklich keine Chance auf einen Stuhl bekommen.




In jedem System muss es mehr Indianer als Häuptlinge geben, ansonsten geht es in Richtung Ineffizienz. Da gab es vor vielen Jahren ein Rundmail, das zeigte Ein Bild von einer Gruppe von etwa 20 Männern in Anzügen, die rund um ein großes Loch standen. Jeder hatte eine Bezeichnung wie "Oprativer Manager", "Human Capital Manager", "Facility Manager", "Corporate Finance Manager", etc...  Und im Loch steht einer im Blaumann mit einer Schaufel in der Hand mit dem Etikett "Ivan".

Sieht so deine Vision aus ?




Äußerst variabel. Ich halte die Lebensqualität in meiner aktuellen Situation für weit besser als sie sein würde, wäre ich Bundeskanzler oder Oligarch. Mit dem Besitz erhöht sich nicht unbedingt die Lebensqualität, und schon gar nicht das Glück.




Die Wünsche einer Bevölkerung ändern sich mit den äußeren Umständen, und die äußeren Umstände sind Gegebenheiten. Auch in Demokratien sind Gegebenheiten eben solche, und über die kann nciht abgestimmt werden. Aber, auch das ist kein Mangel an Demokratie, sondern das liegt außerhalb ihrer Grenzen.


Zurück
Oben