Haarige Angelegenheit.
Der Rezensent Fisun Güner lässt offenbar kein gutes Haar an diesem Autor.
Wenn Alain de Botton mit einer lebensnahen Herangehensweise und Schreibweise
ein größeres Publikum zu einer Beschäftigung mit der Gedankenwelt von Philosophen
anregen kann, dann ist das zweifellos als eine gute Arbeit zu werten.
Aus den diversen veröffentlichten Kommentaren zu den Texten dieses Autors
kann man aber sehr leicht den Eindruck gewinnen, dass dieser Spross
eines rothschildbürgerlichen Hauses bei seinen Bemühungen um eine möglichst
volksnahe Illustration des praktischen Nutzens von philosophischem Denken,
den Bogen stark überspannt haben dürfte, und in eine Rezeptbuch-Philosophie
abgedriftet ist.
So in der Art, man nehme ...
... bei starkem Fieber mit wilden Phantasien: kalte Proust-Wickel;
... bei Liebeskummer und allgemeiner Unzufriedenheit:
dreimal täglich einen Esslöffel schaumig geschlagene Schopenhauer-Ergüsse,
garniert mit geriebener Zartbitter-Senecade;
... bei Ehestreit oder anderen Beziehungsproblemen:
gegrillte Xanthippen-Rippen mit Sokrates-Sauce;
... bei Geldproblemen: eine mehrwöchige Epikur;
... usw.
> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <