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Ja, es fordert viel von mir. Und oft genug reisst mir auch der Geduldsfaden. Gut möglich, dass ich damit für einen Außenstehenden das Klischee des cholerischen Kochs bediene, mon Dieu!

 



Gut, dass das endlich einmal jemand einsieht. Es ist doch an sich unverständlich, wieso die Bewertungsportale nichts oder wenig dafür tun, dass ihre Bewertungen auch aussagekräftig sind. Denn auch ihnen muss klar sein, dass sich irgendwann niemand mehr für sie interessieren wird, wenn das auf Dauer einfach nicht stimmt.

Ich interessiere mich wenig dafür, aber wahrscheinlich muss man die Bewertungsportale so einstufen: Eine gute Bewertung muss nicht bedeuten, dass jemand gut ist. Ist sie aber schlecht, dann ist es auch schlecht.




Wir sind, derzeit in jedem Fall, praktisch ständig überfordert. Seit Corona sind viele in andere Branchen gegangen, diese Mitarbeiter fehlen uns jetzt. Auch in meinem Betrieb bleiben, trotz vieler Überstunden, manche Dinge tendenziell auf der Strecke. Dazu gehört das Kochen eigener Fonds und Brühen: Wenn ich die Zeit habe, sie zu kochen, dann brauchen wir sie nicht. Wenn wir sie brauchen, dann habe ich keine Zeit dafür.

Diesen Teufelskreis versuche ich seit Längerem zu durchbrechen ... und sehr langsam zeigen sich die ersten Ergebnisse darin.


Die Schwierigkeit besteht im Grunde für mich nicht darin, diese Fonds zu kochen. Das kann ich so nebenbei.

Es geht vielmehr darum, das zu organisieren, ggf. über mehrere Tage, es "in die Routine bringen". Andere müssen mitdenken und mir mein "Abfallmaterial", um das es sich im Grunde handelt, adäquat und hygienisch sammeln und aufheben. Und daran scheitert es dann oft genug.

Da werden dann entweder Gemüsereste weg geworfen, die ich dafür brauchen kann, dafür wirft man mir andere in den Eimer, die ich nicht brauchen kann. Es ist frustrierend, zumal ich nicht davon ausgehen kann, dass wenn es einmal funktioniert, es dann auch immer funktioniert.

Es gibt eben Mitarbeiter, die haben schon wenn sie das Haus zum Feierabend verlassen, bereits alles wieder vergessen und jeden Tag fängt man bei Adam und Eva wieder an.

Es erfordert eine gewisse Hartnäckigkeit und wenn man so will, auch Strenge, aber ich gebe nicht auf.

Dazu gehört auch eine gewisse Überzeugungsarbeit dem Küchenchef gegenüber, der die Verhältnisse genauso kennt wie ich, resp. besser.




Für mich liegt aber auch ein gewisser Vorteil darin. Vielleicht hätte ich in meinem damaligen Alter von 58 Jahren überhaupt keine neue Anstellung bekommen, wenn es denn anders wäre. Denn inzwischen hat man in der Branche auch eingesehen: Die Luschen, das sind die Jungen, die Alten heben nämlich jeden Morgen ihren Hintern aus dem Bette. Denn die Jungen sind mehr "krank" als anwesend, und wo man die Älteren früher als die potentiell Ausfallgefährdeten angesehen hat, sind sie es, die ordentlich, zuverlässig und pünktlich arbeiten.


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