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Was du beschreibst, trifft genau diese Personengruppe: Menschen mit (starken) kognitiven Beeinträchtigungen. Hier ist es aber dann keine Frage des eigenen Willens (er oder sie könnte, wenn der Wille denn da wäre...), sondern der Begrenztheit eigener Möglichkeiten durch fehlende (kognitive) Voraussetzungen. Machen sie denn eine Ausbildung als Beikoch (quasi Küchenhilfe) oder "richtiger" Koch?


An deiner Stelle würde ich mir nicht die Last aufbürden, diese Menschen zu einem Berufsabschluss führen zu müssen, den sie kaum sinnvoll erreichen und schon gleich nicht angemessen praktizieren könnten. Solche Menschen benötigen - wenn man sie wirklich in die Gesellschaft "einschließen" (inkludieren) möchte - permanent jemanden, der ihnen genaue Anleitung gibt. Irgendwann können sie dann einfachste Tätigkeiten auch selbständig durchführen, sofern das in fester Umrahmung stattfindet und keinerlei spontane Änderung oder Anpassung erfolgt. Nicht anders findet das in der Schule statt: Im besten Fall steht ständig jemand neben diesen Schülern und leitet sie an, schlimmstenfalls sitzen sie allein vor Arbeitsblättern, die zwar speziell für sie gemacht wurden, welche sie jedoch selbständig niemals erfolgreich bearbeiten können.


Ob man nun mit Begriffen wie "Behinderung", "Defiziten", Handicap" oder noch anderen arbeitet, ist vielleicht im politischen Diskurs von Bedeutung, inhaltlich aber völlig belanglos. Wir haben es mit Menschen zu tun, die zeitlebens Menschen an ihrer Seite benötigen in der ein oder andern Form. Als sozial ausgerichtete Gesellschaft müssen wir uns darum kümmern, hier spezielle Möglichkeiten zu schaffen. Wenn Inklusion nur auf Gleichmacherei und im Extremfall der Leugnung von irgendwie gearteten Einschränkungen in der selbständigen Lebens- und Arbeitsfähigkeit von Menschen beruht, erreicht sie exakt das Gegenteil von dem, was sie doch vorgeblich erreichen möchte.


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