AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*
Hallo Ela!
Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit dem Thema "Fernsehen ade?" und bin - natürlich - auch ins Internet gegangen (das ist ja heutzutage praktisch unvermeidlich).
Dabei bin ich auf einen Beitrag vom "Schweizerischen Bund für Elternbildung" gestoßen, der sich auch konkret mit diesen Erziehungsfragen beschäftigt. Ein Auszug daraus:
"Welche Kompetenzen sind für heutige
Eltern in der Erziehung besonders
wichtig?
Eltern sollten über Einfühlungsvermögen
verfügen und offen sein für die Welt der
Kinder. Diese ist ja nicht mehr jene, die
die Eltern in ihren eigenen Kindertagen
erlebt haben. Wichtig ist auch, dass man
authentisch ist; Kinder merken sehr
rasch, wenn ihnen etwas vorgespielt
wird.
...
Welche weiteren Kompetenzen sind
wichtig?
Wichtig ist auch das Vereinbaren von
Regeln. Diese müssen für beide Parteien
verbindlich sein und von beiden eingehalten
werden. Wichtig ist zudem die
Wertschätzung: Kinder und Jugendliche
müssen erfahren können, dass sie um
ihrer selbst geliebt und geschätzt werden.
Kinder dürfen nicht den Eindruck
bekommen, dass sie nur dann geliebt
werden, wenn sie gehorsam sind und
gute Schulleistungen erbringen.
...
Meiner Meinung nach wird der Unterschied
zwischen einer herkömmlichen
Familie und einer allein erziehenden
Mutter oft überbewertet. (von mir hervorgehoben, Anm.)
Viele Väter
kümmern sich nur am Rande um die
Erziehung ihrer Kinder, so dass faktisch
weitgehend die Mütter die Erziehungsarbeit
leisten. Wie bei zusammen lebenden
Eltern gilt auch bei getrennt lebenden
Eltern oder in einer Patchworkfamilie,
dass man sich über Erziehungsfragen
verständigen muss. Dabei ist es nicht
schlimm, wenn Eltern unterschiedliche
Erziehungsstile haben. Kinder können
durchaus damit umgehen. Wichtig ist
aber, dass sich die beiden Erwachsenen
über Unterschiede in ihrem Erziehungsstil
bewusst sind und darüber diskutieren.
Unausgesprochene Differenzen
können zu Spannungen und Konflikten
führen, die alle, also auch die Kinder,
belasten."
www.swissfamily.ch/PortalData/1/Resources/Swissfamily/1_Magazin-News/Familiendossier/Familien-Dossier_Juni_07.pdf
Aber wie schon oben erwähnt, eigentlich interessiert mich momentan das Thema Fernsehen, weil ich mit einem Artikel aus einer Zeitschrift konfrontiert wurde ("gesund + leben", ÄrzteVerlag, Hinterbrühl, Niederösterreich).
Der deutsche Kommunikationswissenschaftler Sicking hat sich damit beschäftigt - z.B. mit den "aktiven" (die keine Zeit zum Fernsehen haben) und den "ideologischen" Ferneshverweigerern.
Überraschend dabei, auch für ihn selber: Wie es zur Fernsehsucht kommt, welche Prozesse sich dabei im aktiven Hirn und im gleichzeitig ruhenden Körper abspielen - absolut ein mit Drogenkonsum vergleichbarer Prozess...
Und punkto Erziehung:
Wie extrem sich das Fernsehen auf das Kommunikationsvermögen auswirkt.
Wie mühelos sich das Fernsehen für unsere Information und Bildung ersetzen lässt, falls man da Ängste hat, etwas zu versäumen.
Welche enorm reichhaltigen Alternativen sich öffnen, wenn man ...
Die anschaulichen Beispiele dafür nehme ich doch anders auf als früher, wahrscheinlich auch, weil es immer deutlichere und detailliertere Erfahrungs- und Untersuchungsberichte gibt.
Na ja, da könntest du sicher sehr viel darüber erzählen, liebe Ela, soweit ich informiert bin...
Leider habe ich in dieser Hinsicht nicht gerade alles optimal gemacht in der Erziehung, glaube ich... 
Ich bin zwar nicht zerknirscht mit Selbstvorwürfen, aber ich bedaure vieles und würde es heute vielleicht doch anders versuchen.
lg
Andreas