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AW: Werte der heutigen Kinder und Jugendlichen*



Das sind für dich Selbstverständlichkeiten, liebe Ela, und ich habe das auch so vermutet. Trotzdem bezweifle ich das mit dem "allgemeinen Konsens" ein wenig, weil z.B.:


Warum stellen sich bei so vielen die Haare auf, wenn sie von Regeln und Grenzen hören? Sie suchen und verfechten Alternativen, wo man das nicht braucht.

Warum hauen so viele mit der Faust auf den Tisch und meinen, Ordnung muss sein, einer muss sagen, wo es lang geht, es ist ja nur zum Besten für mein Kind?

Warum behüten und überbehüten so viele ihre Kinder und räumen ihnen alle Hindernisse aus dem Weg, da es ihr Kind ja ohnehin noch früh genug mit dem harten Leben zu tun kriege?

Warum verheimlichen so viele ihre Gefühle vor dem Kind und spielen etwas vor  in der Überzeugung, dem Kind ein "gutes Vorbild" sein zu müssen?



Dem kann ich zustimmen, aber mit Einschränkung, vielleicht ist es  nur eine Ergänzung:

Was in früheren Jahren nicht erreicht wurde, kann in der Jugendzeit nur mehr schwer und ev. nur mit vielen Opfern nachgeholt werden (Vertrauen, Zutrauen, Selbstbewusstsein…). Trotzdem ist es meiner Meinung nach nie zu spät.




Wenn du Alleinerzieherin warst, hattest du mindestens genauso stark eine Vorbildfunktion, meine ich.

Du kannst zwar nicht (oder doch auch?) mit dem Vater "vorbildlich" streiten, aber wie bist du, wie seid ihr beide, du und dein Sohn, mit dieser besonderen Situation umgegangen? Da gibt es jede Menge von Herausforderungen für dich, für beide, viele Fragen und Konfliktstoffe.

Prinzipiell sehe ich auch hier den gleichen Ansatzpunkt. Jeder Mensch, jede Beziehung ist etwas Besonderes, die Individualität spielt heute mehr eine Rolle als je zuvor.

Auch wir hatten bei der Erziehung unserer Tochter eine Ausnahmesituation, weil wir sie adoptiert haben.

Aber prinzipiell stellten sich für uns die gleichen Probleme, in manchen Bereichen vielleicht nur noch schärfer.



Jeeep! :)

"Vorbild" hat mehrere Bedeutungen und es kommt daher drauf an, an welche man gerade denkt.

Ich persönlich denke in Erziehungsfragen weniger an nachahmenswerte Persönlichkeiten, sondern eher so, wie es Karl Valentin ganz schlicht und mit dem ihm eigenen Humor formuliert hat (Zitat weiter oben).

Du hast aber Recht: Die Jugendlichen brauchen später viel Freiraum, um die anerzogenen Werte zu überprüfen und sich auch ev. andere Werte anzueignen, die vielleicht nicht unsere sind.

Wenn wir das nicht schaffen und diesen natürlichen Vorgang verhindern wollen, gibt es unvermeidlich Konflikte.


lg

Andreas


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