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AW: "Wer bin ich und wenn ja wie viele?"


Hallo CognitaS,


sei als Denkerin herzlich willkommen..

Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen. Ich fand es sehr einfach und unterhaltsam geschrieben. Sozusagen wurde die sonst schwer bauch- und kopflastige Kost, auf eine schmunzelnde und allgemeinverständliche Weise begreifbar gemacht. Das ist meiner Meinung nach auch die Hauptaufgabe der Philosophie, die Dinge in der Welt in uns und um uns herum verständlich und begreiflich zu machen. Und das im Übrigen auch für jene Menschen, die sich eben nicht mit fachspezifischen Fragestellungen der Hirnforschung oder der Psychologie beschäftigen.

Zu Deiner speziellen Thematik, der Prä-Implantationsdiagnostik, kann ich allerdings keine abschließende und alles umfassende Meinung kund tun. Das Thema ist hoch brisant und man darf diese Dinge nicht verallgemeinern. Bisher gehe ich persönlich davon aus, dass eine „normal-gesunde“ junge Frau, im gebärfähigen Alter, ohne genetische Vorbelastung (z.B. durch eine Erbkrankheit) diese Untersuchungsmethode nicht braucht.

Anders dagegen verhält es sich bei erhöhten Risikoschwangerschaften. Beispielsweise dann, wenn die werdende Mutter schon ein gewisses Alter erreicht hat (Altersangaben schwanken zwischen 35 und 43 Jahren) und genetsche Erbkrankheiten vorliegen.

Das Risiko dieser Untersuchungsmethode ist nicht ganz ungefährlich. Gerade die psychologische Seite, nämlich wenn die Eltern erfahren, dass ein behindertes Kind zur Welt kommt und man die Entscheidung dafür treffen muss, ob man es „annimmt“ oder „absterben“ lässt. Diese Entscheidung ist prägend für das gesamte Leben, nicht nur des Kindes, sondern gerade auch das Leben der Eltern. Einerseits die „Belastung“ (so doof sich das anhört, aber die Gesellschaft könnte ja fragen: >>Hast Du Dich denn nicht untersuchen lassen?<< usw..)

Auf der anderen Seite die Argumente die jetzt für einen „Abbruch“ sprechen, sind die in 5 oder 10 Jahren auch noch so, oder verschiebt sich da etwas, das die verdrängte Schuld und die Skrupel gebündelt aus dem „innersten persönlichen Raum“ hervortreten und (meist) die Frauen mit starken Gewissensbisse und langjährige Schuld- und Reuegefühle zu kämpfen haben.

Die Dinge zu Ver_allgemeinern ist sicherlich nicht hilfreich und man kann die Dinge kaum wirklich verstehen, wenn man nicht selbst betroffen ist. Daher ist meine kurze Ausführung nur ein kleiner Einblick, in mein Denken.


Lieben Denkergruß

Axl


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