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Auf Thema antworten

Vielleicht bin ich ja lästig, aber - ich habe  noch so viel Interessantes bei Scheler gefunden, dass ich es zur Diskussion " in den Thread werfe":



Wenn ich zwar auf Schelers Meinung aufmerksam machte,dass man Liebe und Hass als elementaren Gefühlsvollzug nicht abstrakt definieren könne, meint er damit ja nur, dass diese Definiton beschreibend, anhand der Eigenschaften, mit denen sich diese Gefühle zeigen, stattfinden muss.


Das tut er - und ich finde , wie er das tut , einfach beeindruckend. Ich möchte einige Überlegungen zum Besten geben.


Liebe und Hass sind schon als Akte von allen anderen Gefühlsakten und  unter sich  unterschiedlich.


Sie werden nicht in Relation ( im Bezug) auf Andere oder Anderes erlebt, sie sind deshalb im Wesentlichen keine sozialen Verhaltensweisen ( vergl. S.52).


Diese These weist er anhand des Beispieles der Funktion von " Mitgefühl" ( Empathie) nach. " Man kann z.B. sich selbst hassen oder lieben, aber man kann nicht mit sich "mitfühlen"." (S 52)

Selbstmitleid oder auch das Gefühl der Freude, dass man sich über sich freuen kann, sind keine Gegenbeweise, sondern sind nur ein Verweis darauf, dass sich das Ich selbst beschreibt, mit sich selbst kommuniziert, sich also als Objekt bespricht.

Dieser Akt, Scheler nennt ihn Selbstillusion, ist beim Empfinden von Liebe und Hass nicht notwendig.


Liebe, die irgendwie auf andere gerichtet ist, kann soziokulturell erzeugt werden, auf sich selbst bezogene Liebe und Hass sind elementar. Wir können nur ihre Folgen als soziale Akte kennzeichnen.Diese Lieb nennt man Altruismus.

Altruismus ist bedingt durch die Charakterfähigkeit, sich und seine Einstellungen stärker von sich auf Andere zu richten.Wenn sich Liebe aber in seinem Gegenpol, Hass, zeigt, so ist das nur die extremste Form der Abwendung von Anderen und Anderem. Auch diese Folgen können wir als soziale Akte beweisen.


Neid ist z. B. eine Folge des ( mehr oder minder gezähmten ) Hasses. Man kann nicht auf sich selber neidig sein.


So : genug zum Debattieren.


Marianne


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