Und vor allem, was ihre Konfessionen ihnen dazu vorschreiben.
Denn einer, wenn nicht der Unterschied zwischen den Konfessionen ist, was als kanonisch zu werten ist und was nicht. Manche Teile der katholischen Bibel werden von Protestanten als Apokryphen eingeordnet, im Wesentlichen die Texte, die nicht in der hebräischen Bibel, sondern nur in der griechischen Bibel zu finden sind. Auch zur Orthodoxie gibt es Unterschiede.
Interessant wird es auch, wenn man Christen mit wörtlichem Bibelverständnis mit den schon immer umstrittenen, gleichwohl kanonischen Teilen der Bibel konfrontiert. Mindestens zwei Abhandlungen scheinen so gar nicht zum großen Rest zu passen: Das Buch Kohelet (auch: Buch der Weiheit), ein geradezu nihilistischer Text. Und das Hohelied Salomon (Liebeslied, erotisch).
Dann tun sie nämlich immer so, als gäbe es diese Texte nicht, sie kennten sie nicht - oder sie deuten sie metaphorisch um (als Lobpreisung des Glaubens).
Aha: Offenbar gibt es also Texte in der Bibel, die nicht als wortwörtlich, sondern allegorisch oder metaphorisch zu verstehen sind. Und wer sagt uns, wer entscheidet, welcher Text wie zu verstehen ist?