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Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

Sundro

New Member
Registriert
12. Januar 2011
Beiträge
5
Hallo,
ich würde gerne mit euch über einen Text meines Tai Chi Lehrers Daniel Grolle reden.
Darin wird deutlich wie Kampfkunst nicht getrennt vom Leben funktioniert.

http://www.taichi-taiji.de/images/stories/PDF/vonmeineneigenenueben.pdf

Für mich ist Tai Chi zu einem Weg geworden mit dem durch körperliche Erfahrung das Erlebte direkten Einfluss auf die Gestaltung meiner Beziehungen, meines Umgangs mit mir selbst und Anderen hat.
So ist wie im Text beschrieben das Entspannen des Bereichs der unser Herz umschließt keine rein körperliche Empfindung.
Bei mir ist das eine Erfahrung von Weite und gleichzeitigen Geerdet sein. Mit dieser Körper/Geist Einstellung verändert sich meine Lebensqualität.

Sundro
 
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AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

Willkommen im Forum :-)

Der Text ist irgendwie witzig. Erstens, wie er schreibt, dass er so in sich verliebt war (oder versteh ich den Text falsch), dass er Herzschmerzen bekam und zweitens, steht nicht mehr drin, als dass er mal was schreiben wird, wenn er näheres weiß und dass warme Füße immer gut sind.

Aber das Thema ist schon interessant. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Körper das Primäre ist und der Geist nur ein Phänomen des Körpers; und weil wir schon im Philosophieforum sind: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein", geht ja in diese Richtung.

Gibts da Übungen zum "Herzöffnen"? Im Text steht das so selbstverständlich.
Wenn es gelingt das Herz zu beruhigen, sind sicher auch die Gedanken angstfreier und damit konstruktiver.
Es gibt übrigens einen medizinischen Parameter dafür: die Herzfrequenzvariabilität (HRV), je größer die Variabilität der Abstand R-Zacken, also die "Pulslänge" ist, desto entspannter ist man; ein ängstlicher Herz schlägt sehr gleichmäßig.
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

.....
und weil wir schon im Philosophieforum sind: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein", geht ja in diese Richtung.
....

Was wird in dieser Aussage unter Sein verstanden:confused::dontknow:
Wenn mit Karl MARX das gesellschaftliche Sein verstanden wird, so ist dies zwar soziologisch-sozialphilosophisch plausibel, trifft aber nur die "halbe Miete" :lachen: bezüglich des philosophischen Seins-Verständnisses, was aber nichts macht, da K. MARX seit dem 14.03.1883 tot... - und der Marxis-mus getauter Schnee von gestern :schnl: ist ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

@moebius
Ich hab dieses Zitat so dunkel, als mit der Bemühung von Marx in Erinnerung, den Idealismus in einen Materialismus überzuleiten, also Hegel vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Wie gesagt bin ich der Meinung, dass die Gedanken nur Phänomene des Körpers, bzw. der Umstände sind, in der sich der Körper befindet. Das Sein ist also, allgemein gesagt, der körperliche Zustand, oder seine Befindlichkeit, ...
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

erichs;
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Körper das Primäre ist und der Geist nur ein Phänomen des Körpers;

Hallo erichs,
danke für den Willkommensgruß. Ich werde mich bei Gelegenheit noch mal besser vorstellen.

Für mich ist das ziemlich unbedeutend was das Primäre ist. Mir zeigt sich das als wechselseitige Wirkung. Wenn du z.B. deinen Oberkörper, (Brust, Kopf) nach unten sinken lässt wird das von einem Gefühl begleitet. Wenn du nieder geschlagen bist wird sich das in deiner Körperhaltung ausdrücken. Das heraus zu finden, und zwar an sich selbst, nicht in Büchern, ist ein Thema in diesem Artikel wie auc hin unserem Tai Chi. Was dazu irgendwelche Philosophen schreiben muss mir dann völlig wurscht sein, sonst würde ich mich von meinem eigenen Erleben entfernen und würde in Konzepten und Vorstellungen leben.

Gibts da Übungen zum "Herzöffnen"?

Das oben genannte langsam in sich zusammen sinken und sich dann langsam nach oben öffnen, begleitet von einem Öffnen im Herzbereich wäre so was. Im Tai Chi ist es eine Qualität die dein Üben immer begleitet. Es würde jetzt zu weit führen das im Detail beschreiben zu wollen. Eine Vorstellung bekommt man in Daniels Videos:
http://www.youtube.com/user/grolledaniel
Die wechselseitige Beeinflussung von Körper und Geist wird besonders im Video zum „Arme schaukeln“ deutlich. Aber auch hier: Nur selber machen bringt was. Drüber nach denken oder anschauen alleine langt nicht ;-)

Sundro
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

Für mich ist das ziemlich unbedeutend was das Primäre ist. Mir zeigt sich das als wechselseitige Wirkung. Wenn du z.B. deinen Oberkörper, (Brust, Kopf) nach unten sinken lässt wird das von einem Gefühl begleitet. Wenn du nieder geschlagen bist wird sich das in deiner Körperhaltung ausdrücken. Das heraus zu finden, und zwar an sich selbst, nicht in Büchern, ist ein Thema in diesem Artikel wie auc hin unserem Tai Chi. Was dazu irgendwelche Philosophen schreiben muss mir dann völlig wurscht sein, sonst würde ich mich von meinem eigenen Erleben entfernen und würde in Konzepten und Vorstellungen leben.

So ganz egal ist das eben nicht. Meiner Beobachtung nach versuchen die meisten Menschen bei Problemen, im Geist herumzubasteln (Psychotheraphie im weitesten Sinne), während die Ursache oft im Körperlichen liegt (chronische Fehlhaltung im weitesten Sinn).
Interessanterweise haben wir Menschen auch mehr Kompetenz in körperlichen, als in geistigen Dingen.
Das mit den Philosophen ist zwar richtig, aber sie bringen uns auch auf Ideen, auf die wir ohne sie nicht kommen würden; wie beispielsweise Tai Chi ;-)

Danke für das Video, werd ich gleich ausprobieren.
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

@moebius
1. Ich hab dieses Zitat so dunkel, als mit der Bemühung von Marx in Erinnerung, den Idealismus in einen Materialismus überzuleiten, also Hegel vom Kopf auf die Füße zu stellen.
2. Wie gesagt bin ich der Meinung, dass die Gedanken nur Phänomene des Körpers, bzw. der Umstände sind, in der sich der Körper befindet. Das Sein ist also, allgemein gesagt, der körperliche Zustand, oder seine Befindlichkeit, ...

Zu 1.:
Ja, die Kritik von K. MARX am System-Idealis-mus von HEGEL war ja auch sehr berechtigt :jump3:
Zu 2.:
Jeder kann ja die Meinung haben, die er hat...:schnl:
Ich erlaube mir lediglich, aus meiner unmaßgeblichen philosophischen Perspektive darauf aufmerksam zu machen, daß sich Biologen/Mediziner und Psychologen über Deinen Meinungs-Seins-Begriff wahrscheinlich sehr freuen würden, daß er aber dieser Meinungs-Seins-Begriff mit Philosophie nichts zu tun hat, was aber bekanntermaßen nichts macht ...:clown3:
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

Ich erlaube mir lediglich, aus meiner unmaßgeblichen philosophischen Perspektive darauf aufmerksam zu machen, daß sich Biologen/Mediziner und Psychologen über Deinen Meinungs-Seins-Begriff wahrscheinlich sehr freuen würden, daß er aber dieser Meinungs-Seins-Begriff mit Philosophie nichts zu tun hat, was aber bekanntermaßen nichts macht ...:clown3:

Kann das sinnvoll sein, einen parallelen Seinsbegriff zur wissenschaftlichen Erforschung des Seins zu haben?
 
AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

@Sundro
Recht interessant das Video!
Ich verstehe das so, dass alle motorischen Strukturen des Körpers ihre ungehinderte Flexibilität zurückgewinnen (works as designed)? Übrigens wäre das aufs Herz bezogen, etwas ähnliches wie eine hohe HRV.

Ich persönlich vermute eine Wechselwirkung zwischen geistigen Blockaden (Z.b. nicht loslassen können von unkonstruktiven Denkmustern) und körperlichen Blockaden. Kannst du dieser Sichtweise etwas abgewinnen, oder besser, hast du vielleicht selbst im Rahmen des Tai Chi diese Erfahrung gemacht?
 
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AW: Was Kampfkunst mit Gefühlen zu tun hat

Kann das sinnvoll sein, einen parallelen Seinsbegriff zur wissenschaftlichen Erforschung des Seins zu haben?
Für mich bedeutet diese Einteilung genau der Schwachsinn, bei dem ich regelmäßig an die Grenzen des Verständnisses stoße in meiner Um- und Mitwelt.
Es scheint lediglich der Versuch des Intellekts zu sein die Kontrolle, behalten zu wollen oder sogar zu müssen, da die Angst einfach noch zu groß ist, etwas zu verlieren und in einem allgemeinen Sumpf der Sinnlosigkeit unter zugehen.


Dieses Video zeigt allerdings deutlich, dass es darum eben nicht geht. Beide Übenden sind eben Partner und vertrauen sich aufmerksam der Manipulation durch den anderen an.

Allerdings, wenn ein Mensch erfahren hat, wie es meine Generation und die meiner Eltern schmerzlich erfahren mussten, wie sehr Vertrauen missbraucht wurde, der bleibt weitest gehend bei und in der intellektuellen Kontrolle stecken und :lachen: sich eben scheckig über alle die erst einmal Vertrauen oder es noch tun. Noch eine ganz üble Eigenschaft und Verhaltensweise von moebius. Er kapiert ganz einfach nicht, dass seine Gedankensprünge zu groß sind und lediglich nur mehr Verwirrung und Dummheit schafft. Das macht seine Dummheit aus, auf die er auch noch Stolz ist und dann ist nichts mehr möglich. :dontknow:
:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
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