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Was ist Schönheit?

Joachim Stiller

Well-Known Member
Registriert
9. Januar 2014
Beiträge
24.002
Hier einmal an Euch die Frage: "Was ist Schönheit?" Was meinen wir eigentlicht, wenn wir etwas "schön" nennen? Ich sage später selbst auch noch was dazu...
 
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Schönheit ist etwas, was die bloße akustische oder optische Wahrnehmung übertrifft. Sie ist etwas, was man "extra noch" wahrnimmt und beispielsweise Echtheit oder Natürlichkeit meint. Ein Mensch kann schön sein, das empfindet jeder anders, aber wenn er echt ist, spürt man das. Dieses Spüren ist m.E. von jedem spürbar, man kann sich jedoch entscheiden, ob man es einfach so zulässt oder ablehnt. Daher polarisieren authentische Menschen oder selbsterschaffene Werke so stark. Das Annehmen der Schönheit beispielsweise ohne Bewertungen, könnte man mit der Einstellung "Liebe" umschreiben...das Ablehnen hat m.E. psychologische Ursachen und folgt einer Funktion...das könnte z.B. der Schutz vor der eigenen inneren Konfrontation mit alten Themen sein, die im Zusammenhang mit Echtsein" stehen. Wenn ein Mensch sich nie zugestanden hat, echt zu sein, wird er hier sehr oft auf Ablehnung "schalten". Das ist der Grund, warum Menschen, die Zwang zu ihrer Lebensmaxime gemacht haben, Schönheit nur bei Kindern und Tieren erkennen können. Kinder und Tiere sind weit genug von ihrer eigenen Lebenssituation entfernt, sodass sie dort "psychologisch ungefährlich" erscheinen.

Dieses Ablehnen oder Annehmen einer Situation oder eines Menschen oder eines sebstgebauten Gartenbänkchens kann man m.E. sehr leicht erkennen. Man lernt dabei etwas über den Bewertenden oder, wenn man dieser selbst ist, über sich.
 
Schönheit ist eine subjektive Wertung, die auf der Basis einer subjektiven Empfindung getroffen wird, welche wiederum wahrscheinlich eine Art "Resonanz" der inneren Welt mit dem wahrnommenen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke 5Zeichen... Genau das meine ich auch... :)

Diese Ansicht geht übrigens auf Plotin zurück und war in der Spätantike weit verbreitet...
 
Das Schöne bei Plotin

Zitat aus Schrift I.6 (Über das Schöne)
Das Schöne beruht größtenteils auf den Wahrnehmungen des Gesichts, es beruht aber auch auf denen des Gehörs, wie bei den Zusammenstellungen von Wörtern und in der gesamten Musik. Denn auch Melodien und Rhythmen sind schön. Steigen wir von der sinnlichen Wahrnehmung weiter aufwärts, so gibt es auch schöne Einrichtungen, Taten, Zustände, Wissenschaften, endlich eine Schönheit der Tugend. Ob noch eine höhere Schönheit, wird sich im weiteren Verlauf[42] zeigen. Was ist nun aber die bewirkende Ursache davon, dass Körper als schön erschaut werden, dass das Gehör den Tönen als schönen seine Zustimmung gibt? Und was im weiteren mit der Seele zusammenhängt, in wiefern ist das eigentlich alles schön? Und sind ferner alle diese Dinge durch ein und dasselbe schön, oder gibt es eine besondere Schönheit bei einem Körper und wieder eine besondere bei einem anderen Gegenstand? Und was sind denn nun eigentlich diese verschiedenen oder diese eine Schönheit? Denn die einen Gegenstände sind nicht an sich selbst schön, z.B. die Körper, sondern durch Teilhaben an der Schönheit, andere dagegen sind an sich selbst Schönheiten, wie es das Wesen der Tugend ist. Auch erscheinen dieselben Körper bald schön bald nicht schön, so dass ihr Sein als Körper verschieden ist von ihrem Sein als schöne Körper. Was ist denn nun das, was hier diese bestimmte Eigenschaft der Körper ausmacht? Dies muss nämlich der erste Gegenstand unsrer Untersuchung sein. Was ist es also, was auf die Augen der Beschauer einen Eindruck macht, was sie auf sich zieht, sie fesselt und sie an seinem Anblick Gefallen finden lässt?

Anmerkungen zu Schrift I.6
Die 6. Schrift der I. Enneade ist überschrieben mit "Über das Schöne".

Die 6. Schrift beginnt mit folgenden Worten: "Das Schöne beruht größtenteils auf den Wahrnehmungen des Gesichts, es beruht aber auch auf denen des Gehörs, wie bei den Zusammenstellungen von Wörtern und in der gesamten Musik. Denn auch Melodien und Rhythmen sind schön. Steigen wir von der sinnlichen Wahrnehmung weiter aufwärts, so gibt es auch schöne Einrichtungen, Taten, Zustände, Wissenschaften, endlich eine Schönheit der Tugend. Ob noch eine höhere Schönheit, wird sich im weiteren Verlauf zeigen."

Und nur fragt Plotin: "Was ist nun aber die bewirkende Ursache davon, dass Körper als schön erschaut werden, dass das Gehör den Tönen als schönen seine Zustimmung gibt?" Plotin fragt also danach, was es ist, das in uns die "Empfindung" der Schönheit erzeugt. Was ist es, das macht, dass uns etwas gefällt? Plotin hat wirklich einen Begriff von Schönheit im Sinne dessen, was gefällt. Leider sieht er selbst die Qualität dieses Gedankens nicht; er will tiefer gehen und danach fragen, „was“ es denn ist, das uns gefällt. Zunächst macht er es an einer bestimmten Harmonie fest, und zwar an der Symmetrie der Teile zum Ganzen. Aber dann verwirft er diesen Gedanken, weil man ja auch die Tugend für schön hält, und die sei eben unteilbar. Plotin meint nun aber nicht, dass es die Teilhabe der Dinge an den göttlichen Ideen ist, die uns die Dinge als schön erscheinen lassen. Tatsächlich ist es unsere Seele, die Gefallen an etwas findet, die etwas für schön hält. Aber was spricht die Seele da an? Wenn man ein Bild sieht, mag es dem einen gefallen und dem anderen nicht. Es muss also in demjenigen, dem das Bild gefällt, etwas angesprochen haben, etwas "zum schwingen" gebracht haben, was ihm selbst, seinem inneren Wesen entspricht. Und die inneren Wesen sind eben verschieden, und daher ist das Schöne auch rein subjektiv. Als schön empfinden wir nur etwas, das in unserem eigenen Inneren etwas anspricht, das ganz unserem eigentlichen Wesen entspricht. Eben diese Ähnlichkeit lässt uns an einer Sache Gefallen finden. Höchste Schönheit erreichen wir hingegen in den spirituellen Mysterien, an die Plotin fest glaubt. So sagt er den berühmten Satz, den man üblicher Weise nur mit Goethe in Verbindung bringt: "Nie hätte das Auge jemals die Sonne gesehen, wenn es nicht selber sonnenhaft wäre; so kann auch eine Seele das Schöne nicht sehen, wenn sie nicht selbst schön ist.".
 
Die Geschmäcker sind verschieden.Die Geschmäcker sind eben verschieden.Die Geschmäcker sind einfach verschieden.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Es gibt auch eine Schönheit des Hässlichen.

Schönheit ist das, was macht, dass einem etwas oder jemand gefällt.

Schönheit ist der Grund, warum einem etwas oder jemand gefällt.

Schön ist das, was das Herz tanzen lässt.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Schön ist, was gefällt. (Plotin sinngemäß)

Geschmacksurteile sind rein subjektiv.

Geschmacksurteile sind rein subjektiv, und nicht verallgemeinerbar.

Geschmacksurteile sind rein subjektiv und - anders als Kant dache – nicht verallgemeinerbar.

Ich bin ein ästhetischer Subjektivist. Und zwar ein radikaler.

Schön ist, was gefällt… (Plotin sinngemäß)

Schön ist das, was gefällt...

Schön nennen wir das, was gefällt...

Das Schöne ist das, was gefällt...

Schönheit ist das, was uns etwas gefallen lässt...

Schönheit nennen wir das, was uns etwas gefallen lässt...

Schönheit ist das, was macht, dass uns etwas gefällt...

Schönheit nennen wir das, was macht, dass uns etwas gefällt...
 
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