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AW: Was ist Philosophie?


Stammt das Wort "Weisheit" aus dem Zusammenhang Philo Sophie nicht doch von "Wahrheit"?


Grundbegriffe der Philosophie von Reiner Winter

 

30. Wahrheit, Wissen und Gewissheit


Das Wort "Wahrheit" geht auf die alte indogermanische Wortwurzel "uer-" zurück, die ursprünglich

"Gunst, Freundlichkeit (erweisen)", bedeutete. Im Griechischen heißt "era" auch "Gunst Gefallen". Im

Althochdeutschen hat "wara" die Bedeutung: "Treue, Vertrauen, Vertrag" Im Russischen wird das Wort

"véra" im Sinne von "Treue, Glauben" verwendet (danach ist auch der weibliche Vorname "Wera"

gebildet. Alle diese Wortbildungen hatten also ursprünglich die Bedeutung von "vertrauenswert, (ge)treu, glaubhaft". Dies ist sowohl im lateinischen "verus" als auch im altenglischen "woer" und im

mittelhochdeutschen "war" angelegt.


 

Die philosophische Verwendung des Wortes "wahr" knüpft zwar an diese Grundbedeutung

"vertrauenswert, (ge)treu" an, verlagert dabei aber entscheidend die Bedeutungsebene. Während das

Adjektiv "wahr" in seiner ursprünglichen Bedeutung vorwiegend die besondere Eigenschaft von

Menschen und Dingen bezeichnete (ein wahrer Mensch, eine wahre Freundin, eine wahre Hilfe usw.)

wird es in philosophischer Hinsicht nun auf den Erkenntnisprozeß bezogen. Wenn dort die

Formulierungen: "wahre Erkenntnis von...", "wahres Wissen von...", "wahre Vorstellung von ...", "wahre

Aussage über..." usw. verwendet werden, so rückt bei dem Wort "wahr" damit das Verhältnis in den

Blick, das zwischen Erkenntnis und Erkanntem, Wissen und Gewußtem, Vorstellung und Vorgestelltem,

Aussage und Ausgesagtem besteht.


Allgemein ist es das Verhältnis zwischen dem Denken und den Dingen, über die nachgedacht wird. Eine Erkenntnis (Wissen, Vorstellung, Aussage usw.) ist dann wahr,

wenn die Sache, von der sie eine Erkenntnis darstellt, genau so ist, wie es die Erkenntnis beschreibt. Das

Wort "Wahrheit" bezeichnet somit das besonderes Verhältnis der Übereinstimmung zwischen dem

Denken und den Sachen, über die gedacht wird. Diese Bestimmung von "Wahrheit" geht

philosophiegeschichtlich auf Thomas von Aquin (1225-1274) zurück, der es wie folgt formulierte:

"Veritas est adaequatio intellectus et rei." re-wi ⋅ Grundbegriffe



http://209.85.129.132/search?q=cache:t9Up5YJtL-AJ:www.re-wi.de/grundphilo.pdf+begriffliche+Sprachwurzeln+für+Wahrheit&hl=de&ct=clnk&cd=7&gl=at


Fritz Mauthner 


Sprach Wurzeln MAX MÜLLER hat ganz richtig gelehrt,  ass eine Wurzel dasjenige sei, was sich in den Wörtern irgendeiner Sprache nicht auf eine einfachere oder ursprünglichere Form zurückführen lasse. Die weitere Zurückführung der Sprachwurzeln auf einzelne Buchstaben oder Laute gehört sozusagen nicht mehr in die sprachliche Betrachtung der Sprache. So gliedert der Architekt einen Bau in seine vertikalen und horizontalen, in seine tragenden und getragenen Teile; die Werksteine aber, aus welchen Mauern und Säulen, Spitzbogen und Rundbogen bestehen können, gehören auf ein anderes Gebiet. Besteht eine Wurzel nur aus einem einzigen Laut, so ist das ein gleichgültiger Zufall. ...........


http://www.textlog.de/mauthner.htmlhttp://euro.mein-serva.de/mauthner2004/mauthner/fm/2wurzeln.html


Ich denke: etymologisch stammt "Weisheit" von Wissen;  damit auch im Wortkontext: Wahrheit


Wer weis mehr darüber, ist Philosophie nicht doch die Liebe zum Wissen, also zur Wahrheit und nicht des eher undefinierten Ausdruckes: Weisheit?


Gruß

Kultus Maximus


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