AW: Was ist Philosophie?
Hallo Orundellico,
ich kann Dein Denken sehr gut nachvollziehen, da ich selbst auf naturwissenschaftlichen Schulen war und durch meinen Vater eher ein Bezug zu Natur habe.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Geisteswissenschaften die Gesamtzusammenhänge viel besser zur Erklärung bringen, als nur die Naturwissenschaften allein - da fehlt irgendwann etwas und das Ganze ist in sich unstabil und nicht plausibel, so war es jedenfalls bei mir.
Spätestens als das Auge der Kontemplation sich öffnete und ich die Welt plötzlich mit anderen Augen sah, konnte mir die Psychologie, Philosophie und Theologie (nicht die dogmatische) diese Erfahrungen und Empfindungen helfen zu verstehen.
Sicherlich wird die Sprache und die Ausdrucksweise der Philosophen beim Leben auch von einem persönlich Gefühl begleitet, wobei man manch einen Philosophen eher mag und sich an anderen die Zähne ausbeißt.
Als Naturwissenschaftler werden Dich höchstwahrscheinlich die Universalgelehrten, wie z.B. Leibnitz oder Paracelsus eher ansprechen, als die ausschließlich geisteswissenschaftlich geprägten Philosophen.
Wenn die alles umfassenden Fragen der Liebe, der Leidenschaft, des Lebens Dich packen und im Inneren eine Stimme Dich nach Antworten drängt, dann werden Dir z.B. die Oxytocin-Beschreibungen (Kuschelhormon) keine Antworten für das Ganze geben können.
Gerade der Bereich der Neurophilosophie, die sich aus der Neurobiologie und der experimentellen Psychologie ableiten, bietet derzeit Einsichten und Ausblicke, die ich persönlich für sehr spannend halte.
Dein Wittgenstein-Zitat finde ich übrigens klasse.
Lieben Gruß
Axl