Es geht nicht darum, was man anderen zutraut. Die Verwendung eines erlernten Zeichensystems zur tätigen Zeichenverwendung gelingt auch jenen, die in der Sache überhaupt nichts zu vermelden haben. Es geht doch darum, wie man, ausgehend von einem Standpunkt, überzeugend für eine Meinung argumentiert. Wer also überzeugt davon ist, daß es eine die Stoffe ersetzende Materie gibt, der ist eingeladen, überzeugend dafür zu argumentieren.
In der Wikipedia gibt es mehrere Einträge zur Materie, daraus man bei Bedarf ungeniert zitieren kann.
»Materie (von lateinisch materia = Stoff, Thema, Bauholz, Ursache) ist eine Bezeichnung für die Substanz, aus der alle Dinge der Welt bestehen, unabhängig von ihrer Erscheinungsform. «
(Materie)
Zu den Dingen in der Welt gehören zweifelsfrei auch die Gedanken und die Gedanken sind ohne jeden Zweifel das Bauholz für eine Theorie und in Verbindung mit dem Logos die Ursache für Philosophie und Theologie.
Philosophie und Theologie sind überaus komplizierte Materien, die man nicht in kurzer Zeit zu überblicken vermag und wo man sich fragen muß, welche Blicke denn überhaupt lohnenswert sein könnten.
Glücklicherweise kennen auch die Natursophisten den Begriff der Materie und da ist man doch sogleich an den englischen Empiriker D.Hume erinnert, so man denn liest:
»Mit der Entwicklung der speziellen Relativitätstheorie stellte Albert Einstein die bekannte Formel E = mc² (Energie = Masse · Lichtgeschwindigkeit²) auf. Die hier ausgedrückte Umrechenbarkeit der Eigenschaften Masse und Energie bildet physikalische Tatsachen ab wie etwa, dass Änderungen der Temperatur eines Gases dessen träge Masse beeinflussen und umgekehrt, oder dass man elektromagnetischer Strahlung (Licht, Wärmestrahlen etc.) eine „dynamische“ Masse zuordnen kann, obwohl das hier einschlägige Elementarteilchen (das Photon) keine Ruhemasse besitzt. Dieser Formel wurden unterschiedliche ontologische Interpretationen[42] gegeben: Es handle sich bei Masse und Energie um dieselbe Eigenschaft (Torretti, Eddington), oder um zwei verschiedene Eigenschaften, die entweder ineinander umwandelbar sind (Rindler) oder nicht (Bondi/Spurgin). Die Schwierigkeit der ontologischen Behandlung der Eigenschaften Masse und Energie erzeugt ontologische Probleme für die Behandlung der „Träger“ dieser Eigenschaften: Materie und Felder.«
(Materie (Philosophie)
Und damit nicht genug:
»Der Begriff der Materie in der klassischen Physik stimmt weitgehend mit dem umgangssprachlichen Sinn von 'Materie' oder 'materiell' überein, sofern damit der Unterschied von körperlichen und nicht-körperlichen Dingen benannt werden soll. Ein Stück Materie hat dabei zwei allgemeine und grundlegende Eigenschaften: In jedem Moment besitzt es eine bestimmte Masse und eine bestimmte Form, mit der es ein gewisses Volumen ausfüllt.«
(Materie (Physik))
»Materie« ist demnach ein Name für das, was Masse und Ausdehnung hat. Bauholz hat Masse und Ausdehnung, Gedanken hingegen haben das nicht, selbst dann, wenn diese gewichtig und weittragend sind, Materie also nicht immer Ursache für das, was der Fall ist.
»Materie« ist aber auch ein Name in der Bedeutung von »Thema«, also einer Behauptung, über die man sich aussprechen kann. In diesem Sinne habe ich meine Zuschriften zum Thema thematisiert und betrachte die Schwierigkeiten, welche in der Natur der Materie dieses Themas liegen.
Das Thema »Was ist Materie?« ist gewichtig und weitreichend, hat aber weder eine Masse, noch eine Ausdehnung.