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Doch, auf den ersten Blick vermag einen das durchaus zu stören. Der „Wille zur Macht“ aber ist kein Wille im Sinne einer „Herrschsucht“, die unendlich, unstillbar ist. Die Macht ist kein Objekt der Repräsentation, die dem Widerspruch ausgesetzt zu werden hat; – die repräsentierte Macht (über die Kontrareität von Herr/Sklave gewonnen z.B.) ist Schein. Schopenhauer treibt die überkommene Philosophie des Willens bis in ihre letzten Konsequenzen. Er begnügt sich nicht mit einem Wesen des Willens, sondern macht ihn zum Wesen aller Dinge, zum Wesen im allgemeinen, an sich. Aber damit ist das, was er will, Vorstellung, Repräsentation, allgemeiner Schein: die Welt selbst wird zum Schein. Da ununterscheidbar wird, was Schein und was Nicht-Schein ist, ist der „Wille zum Leben“ leblos, negiert sich selbst.

Der „Wille zur Macht“ hingegen ist "bejahend", ist ein Schaffender. Macht ist nicht das, was der „Wille zur Macht“ will, er will neue Werte schaffen. Die Macht ist das, was im Willen will und stellt das genetische und differentielle Element im Willen dar. Deswegen wird sie nicht repräsentiert, interpretiert, geschätzt, da sie es ist, die interpretiert, schätzt, will. Ganz so wie die ewige Wiederkehr das Sein ist, das sich im Werden bejaht, ist der „Wille zur Macht“ das Eine, das sich im Vielen bejaht.  




So scheint mir das eine clevere philosophische Theorie.  :zunge 5:




Primär sind das wahrscheinlich narzisstische Auswüchse eines "klugen Gehirns".




Mir scheint das Komplexe am "Willen zur Macht", dass er repräsentiert wird, begriffen, mittels des Widerspruchs, der Analogie, der Ähnlichkeiten bestimmt wird. Vielleicht ist das Geniale an Nietzsche auch, dass Horden von Interpreten an seinen "Willen zur Macht" und seine "ewige Wiederkehr" nicht rankommen, was natürlich immer zur Frage führt, ob man nicht etwas völlig Unsinnigem nachsinnt. Aber dafür ist die Kritik dessen, was eine Ordnung des Sinns annimmt, indem es das Unsinnige ausschliesst, zu stark. Der "Wille zur Macht" kritisiert in einer zentrifugalen Bewegung, er scheidet aus, was reaktiv ist, was die aktive Kraft daran hindert, sich auszuagieren und was Leben verneint. So, jetzt hör ich auf über das Unrepräsentierbare zu schreiben, da ich mich in unangenehme Widersprüche verwickle. Rechtfertige ich da etwa etwas, das gar nicht gerechtfertigt zu werden bräuchte? Autsch  :autsch:


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