hallo robin!
die pathetische ausdrucksweise nietzsches stört mich nicht im geringsten. es ist sicherlich nicht leicht, etwas, das nicht beschrieben werden kann, in worte zu fassen. meine erkenntnisse werden gerade dadurch bestätigt, dass die begriffe wille, leben, energie, gott zusammengeworfen werden. wie könnte man etwas, das ALLES als potential in sich trägt, denn bezeichnen, wenn nicht mit den begriffen, die dieses ALLES auch immer meinen. dieses nicht fassbare, nicht erklärbare. es sind doch nur verschiedene bezeichnungen für dieses unfassbare.
es ist gut, alles auseinander zu pflücken, um zu erkennen, was dahinter steckt. aber es ist mMn auch wieder nötig, sich bewusst zu sein, dass alles EINS ist.
der wille zur macht passt mMn gut dazu. das vorhandene potential braucht den willen zur macht, um die möglichkeiten zur WIRKLICHKEIT zu führen.
das potential ist die EINHEIT, allumfassend, ewig und ungeteilt. das was durch den willen zur macht WIRKLICHKEIT wird, ist dual, in ich und "die welt außerhalb von mir" getrennt und somit wahrnehmbar und erfahrbar.
Nietzsche hat das ganz gut, wenn auch pathetisch, beschrieben.
in der ausformung durch die WIRKLICHKEIT entsteht auch die zeit, weil es nur in einer aufeinanderfolge von ereignissen möglich ist, etwas wahrzunehmen.
doch als potential ist immer ALLES da, immer unendlich, ohne zeit und raum.
und da wir uns als getrennt erleben, weil wir nur in der dualen wirklichkeit unsere erfahrungen machen und unsere erkenntnisse gewinnen können, glauben wir, dass wir einzelne wesen sind, die ihren freien willen zur selbstbestimmung einsetzen können. doch WIR SIND das potential in einem VERWIRKLICHTEN körper. für eine kurze zeit können wir (er)leben, dann gehen wir zurück in die EINHEIT des potentials.
in der "ewigen wiederkehr" finde ich meinen begriff "das rad des lebens". leben ist wandel, ewig sich immer weiter drehend.
der tod hat hier keine bedeutung, der ist nichts als das verlassen der dualen wirklichkeit und die rückkehr zur einheit.
zu dieser erkenntnis bin ich gelangt, nietzsche hat es - nach meinem verständnis seines textes - so ähnlich ausgedrückt:
herzlich
lilith51