Ich finde diese Definition äußerst gut. Das mal vorausgeschickt.
Doch gibt es noch einige kleine Häkchen, an denen ich hängenbleibe:
1) Wenn ein Teppichknüpfer, um Geld zu verdienen einen wunderschönen Teppich knüpft, ist das Kunst. Denke, da kann man schon ja sagen. Er verkauft den Teppich und knüpft einen identischen nochmals, den er wieder verkauft. Noch immer Kunst? Das geht so weiter, bis es 5000 gleiche Teppiche gibt, ja vielleicht hat er in der Zwischenzeit eine Knüpfmaschine, die diesen kunstvollen teppich für ihn knüpft. Wo hat die Kunst aufgehört?
Zusatzdefinition: Kunst hat Schöpfungscharakter. Reproduktion ist keine Kunst.
2) Ein Mensch nimmt einen Pinsel und macht mehrere unregelmäßige Striche über eine Leinwand.
2a) der Mensch bin ich: Gekritzel - keine Kunst.
2b) der Mensch ist Picasso: Große Kunst!
Davon ausgehend, dass es sich um genau die selben Linien handelt. Stimmt das dann? Ist die Kunst davon abhängig, ob jemand ein berühmter oder unbekannter Künstler ist?
und
2c) der Mensch ist ein 3-Jähriger, der den Pinsel noch nicht richtig halten kann: wieder Gekritzel!
Und wenn ich mir manche moderne Werke ansehe, dann muss ich sagen, dass die Ausführung, wenn man nicht weiss, welcher künstler es war nicht unbedingt von Dreijährigen unterscheidbar ist.
Was macht nun ein Kunstwerk wirklich aus?
Ist es der Wille des Schöpfers? : das soll ein Kunstwerk sein! (den ja der dreijährige offenswichtlich nicht hat)
Ist es der Bekanntheitsgrad des Schöpfers? (Picasso ja - ich nein)
Ist es die Fähigkeit des Schöpfers wirklich kunstvolle Werke zu schaffen ? (Arnulf Rainer hat zB. in seiner Frühzeit ausgesprochen gute detaillierte Werke geschaffen- jetzt übermalt er alles mögliche mit ziemlich ungelenken Linien)