Kunst - Kunst und Technik
Kunst ist für mich sprechen - aussagen.
Wenn ich Klavier spiele, habe ich das Gefühl mich selbst auszusagen.
Eine ausgeprägte Technik (das Handwerk) kann einem das Spektrum der Ausdrucksmöglichkeiten erweitern, obwohl auch eine einfache Technik alles sagen kann. Die Kunst beginnt überhaupt erst da, wo ich die Technik vergessen kann, wo sie in den Hintergrund rückt - sie wird ein Instrument um mich auszudrücken, und hat - für sich selbst - in einem künstlerischen Werk keinerlei Bedeutung. Während des künstlerischen Aktes muss meine Aufmerksamkeit ganz von dem Handwerk befreit sein. Wie auch beim Sprechen die Aufmerksamkeit nicht auf die Lautbildung, sondern auf den Sinn des Auszusagenden gerichtet wird.
(Leider begegnen einem immer mehr Werke, wo Technik für sich selbst stehen
will, und der Aussage entbehrt. Technik kann wohl das Ego, niemals jedoch
das künstlerische Empfinden befriedigen)
In diesem Sinne spielt Technik (wenn überhaupt) nur für den Kunst-Schaffenden eine Rolle, in der Kunstbetrachtung zählt nur noch die Aussage.
Giacometti sagte so schön: "Es gibt unendlich viele plastische Arbeiten, die nie über den Zustand eines Tonklumpens hinausgekommen sind. Aber nicht das kleinste Stück Ton darf als solches in einer Plastik zurückbleiben."