Das war noch nicht vollständig...
...was ich da vorhin geschrieben habe.
Es könnte der Eindruck entstanden sein, aus systemtheoretischer Sicht beobachte man nur Kunstrezeption.
Aber natürlich werden auch die Kunstwerke selbst betrachtet, auf der Suche nach Codes und Programmen.
Bei kunst sind diese Betrachtungen besonders kompliziert. Früher etwa, meinte man Ähnlichkeiten zwischen Wissenschaft und Kunst zu erkennen. Und man wies auf da Vinci hin, der beides in Personalunion war.
Heutzutage beschäftigt mich persönlich eher die Frage, was Kunst ist und was Unterhaltung?
Ein kreatives Werk, das seine Energien nur darauf verwendet, Variation in der Wiedererkennbarkeit zu bieten, scheint mir UNterhaltung zu sein. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Pop-Musik (aber nicht alle) geht diesen Weg.
Ein Politsong muss seine künstlerischen Mittel in hohem Maße wiedererkennbar gestalten - damit nicht vom Text abgelenkt wird.
Daher die große Menge Politbarden mit Gitarren und den immer gleichen Akkorden.
Aber vielleicht steckt ja die Kunst im Text? Nun ja, auch das hat ja Tradition.
Ich persönlich neige dazu, ein Polit-Song ist entweder Kunst oder Unterhaltung.
Dass er politisch ist, bezweifle ich indes. Er thematisiert Politik. Aber nicht jede Thematisierung von Politik ist politisch. Politisch ist, wenn es um Machtverhältnisse geht. Will ein Politsong tatsächlich an Machtverhältnissen rütteln?
Oder: Ist es nicht sein Sinnanspruch, politisch zu sein - in Wirklichkeit geht es aber um Unterhaltung (oder eventuell Kunst)?
O weh, ich glaube diese Überlegungen interessieren nun gar niemanden mehr... 
Aber trotzdem schöne Grüße