Hallo!
Ich empfinde die Luhmann'sche Herangehensweise an das System Kunst auch sehr hilfreich.
Siehe dazu auch folgende Threads: https://www.denkforum.at/threads/2210&page=2&pp=15&highlight=obsz%F6ne
INsbesondere der Beitrag: Kunst und Freiheit, sowie:
https://www.denkforum.at/threads/1719&highlight=Systemtheorie
Ich möchte allerdings der These widersprechen, dass Sport Kunst sei. Sport operiert mit sehr einfachen Formen (Sieg/Niederlage, Techink/Taktik us.) und zieht seinen Reiz aus einem sehr starren Regelwerk, das einen festen Rahmen bildet, indem dann die "Dramen" des SPorts statffinden können.
Die "Aufgabe" von Kunst (auch im Luhmann'schen Sinn) ist die Welt darzustellen, wie sie auch sein könnte. Bzw. ist dies der Sinn von Kunst, so wie sie sich evolutionär entwickelt hat, weg von Imitation oder Bebilderung religiösen Erlebens, hin zu einem freien Spiel von Formen. Ziel der Kunst ist es, sich in der Welt kenntlich zu machen, indem sie Formen erzeugt/kombiniert, die zwar der normalen Realität entspringen, aber dennoch als Kunst (und damit künstlich?) erkennbar werden. Damit dies gelingt, muss ein Betrachter/Beobachter vorausgesetzt werden, der in der Lage sein kann, die Formidee wahrzunehmen und zu entschlüsseln. Nur dann kann die Kommunikation der Kunst "als Kunst" gelingen. Also muss eine Skulptur als solche wahrgenommen werden, damit sie Kunst wird und nicht Sperrmüll bleibt; genauso muss Musik als Komposition verstanden werden, damit sie nicht Geräusch bleibt (dass dann in beiden Fällen Betrachter zum Urteil kommen, es sei eben doch Sperrmüll oder Geräusch, ist ein anderes Problem...
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Dass Kunst mit zu einem großen Teil sinnfreien Strategien arbeiten kann und trotzdem fasziniert, muss an der Wahrnehmungsneugierde kognitiver Systeme liegen (und zwar sowohl der der Künstler sowie dier der Rezipienten). Kognitive Systeme scheinen von natur aus an Formvariationen interessiert zu sein - was Wunder, hat diese Neugier doch der Menschheit seine rasante soziale und teschnische Evolution erst ermöglicht...