Aus einer anderen Perspektive betrachtet, kann man das Thema: Was ist Gerecht?
dem bipolaren Prinzip zuordnen: Der Gegenpol zu Gerecht wäre dann Ungerecht.
Dann stimmt auch *Robin*s Satz:
... Im Umkehrschluss heißt dies, dass es Ungerechtigkeit nicht nur geben muss, ...
Dazu passende Aphorismen:
Der Gerechte ist am wenigsten zu erschüttern;
der Ungerechte ist von höchster Erschütterung durchdrungen. (Epikur, Sprüche)
Die Gerechtigkeit der Menschen aber ist, einem jedem das zu geben, was ihm gehört,
und die Gerechtigkeit Gottes, von einem jeden Rechenschaft zu fordern für das,
was ihm gegeben ist. ( Jean-Jacques Rousseau; Emile)
Die Gerechtigkeit ist die Freiheit derer, welche gleich sind;
die Ungerechtigkeit ist die Freiheit derer, welche ungleich sind. (Jacobi)
Wer den ersten Gedanken der Gerechtigkeit hatte, war ein göttlicher Mensch;
aber noch göttlicher wird der sein, der ihn wirklich ausführt. (Johann Gottfried Seume, Apokryphen)
Man kommt nicht als Gerechter auf die Welt, man wird es.
Wer ein Gerechter geworden ist, muss an sich selber arbeiten, damit er es bleibe. (Elie Wiesel)
Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen. (Jesus: Bergpredigt)
Gerechtigkeit ist das Mindestmaß an Tugend, zu dem jeder verpflichtet ist.
Darüber liegen die Stufen zur Vollkommenheit, darunter das Laster. (Leo N. Tolstoi)