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AW: Was ist die Wahrheit?


FAZIT Nr. II


Die Besorgnis mit all den vorgenannten Kriterien der Wahrheit, mit all den Theorien an sich, in der Gesamtheit nie die reine Wahrheit zu erfassen und deshalb, das ewige Misstrauen in die Wissenschaft dauerhaft zu setzten, bringt doch umgekehrt das Misstrauen in das Misstrauen selbst hervor, sodass diese Furcht zu irren in sich schon der Irrtum selbst ist.


Die Furcht vor dem Irrtum als solches ist die Furcht vor der Wahrheit selbst. 


„Diese Konsequenz ergibt sich daraus, dass das Absolute allein wahr, oder das Wahre allein absolut ist.“ Hegel >>Phänomenologie des Geistes<< Einleitung S. 59, 3-4


Schluss mit den selbst beschränkten, in sich endenden Verneinungen, um den Weg des Erkennens offen zu halten. Das Denken endet nicht, sondern beginnt vom Neuen an zu denken und erhebt sich damit über den endlichen Begriffen der physikalischen, wahrnehmbaren Welt.


Und das ist das eigentliche, das Zusammenführen aller metaphysischen Begrifflichkeiten zu einer absoluten EINHEIT. Man kann sich über die Namen und unterschiedlichen Begrifflichkeiten streiten oder aber am führt das zusammen, was zusammen gehört. Gott, Seele, Liebe, Leben, Kosmos, alle diese metaphysischen Begriffe, die durch die Zerteilung des Ganzen eine Entzweiung erfahren haben und NUR dadurch selbst zu labilen und variablen Begrifflichkeiten in der Religion und Theologie verkommen sind, NUR deshalb haben wir diese unterschiedlichsten Auslegungen von gemäßigten bis zu radikal-fundamentalistischen Religionen.


Einen wichtigen biologischen Gesichtspunkt haben wir dabei noch völlig unberücksichtigt gelassen, nämlich die Symbiose des Lebens. Ein symbiotisches Leben ist immer ein absolutes Leben und eben keine Relativierung und Begrenzung. Die Pflanzen beschweren sich nicht, wenn der Boden zubetoniert ist, sondern die nutzen die kleinen Risse im Boden, wurzeln dort und richten ihr Haupt dem Licht entgegen. Nur der Mensch beschwert sich über die Steine, die im Weg liegen, statt sie aufzuheben, um daraus etwas Neues zu bauen.


Den tatsächlichen Zuspruch dieser multidimensionalen und multiperskeptivischen Denkweise Hegels, die eine Innen-, Um- und Ansicht zugleich ist, zeigt uns die Neurobiologie und die Experimentelle Psychologie. Mit der Feststellung der Tatsachen, dass mindestens alle höheren Säugetiere ein Phänomenales Bewusstsein haben, was soviel wie eine nicht sichtbare, dynamische Verbindung mit uns selbst und mit unserer gesamten Umwelt, als Natur und Mitmenschen bedeutet, führt diese Hegeltheorie, welches zu seiner Zeit nur eine absolute spekulative Metaphysik oder auch absolute hypothetische Theorie war, in die Realität der Tatsachen und erhebt damit Anspruch auf Verwirklichung. Auch der von Ludwig Wittgenstein formulierte  Satz 1.1 des >>Tractatus logico-philosophicus<< „Die Welt ist die Gesamtheit aller Tatsachen.“ zeigt uns doch eine verblüffende Übereinstimmungen mit der Wahrheit des Ganzen, als Absolutes.


[Anmerkung zum Satz 1.1 des Tractaus: Der Nebensatz, „und nicht der Dinge“ hat Wittgenstein in seinen Vorlesungen nicht mehr genannt.]


So wie das Denken einen nicht endende, in sich fortschreitende Bewegung, einer multidimensionalen und multiperspektivischen Innen-, An- und Umsicht ist, verdeutlicht der Satz des Wittgensteins, dass die Gesamtheit das Absolute ist und die Tat ist die Aktivität als solches sowie die Sachen, als Dinge des Geistes einschließlich die Objekte und Subjekte des Materiellen. Im Prinzip kann man diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen bei Hegel als die Zusammenführung und bei Wittgenstein als die tatsächliche Zergliederung ansehen.


Es handelt sich hierbei NICHT um einmal vor und wieder zurück gedacht, als einfache Reflektion des subjektiven, welches bei Kant noch als Objektives Erkennen fälschlicherweise bezeichnet wurde. Bei Kant waren die Einblicke in die Substanz der Objekte in sich hohl. Ferner liegen bei Kant die Dinge zusammenhanglos nebeneinander und können deshalb nicht miteinander verbunden werden. Daher ist sowohl seine Zerteilung des Ichs, die Transzendentale Deduktion sowie der Kategorischer Imperativ, welcher tatsächlich einer regulative Pflichtethik unter Verleugnung und Verdrängung der Gefühle zugrunde legt. Durch den Spagat den Kant zwischen zwei Theorien, nämlich die des David Hume bezeichneten Empirismus und die des Descartes und Leibniz bezeichneten Rationalismus schlägt fehl. Die Ansammlung seiner ganzen a-priori-Attetüden und die damit einher gehende Vorraussetzung seiner Theorien, ist mit Sicherheit der Fehler an sich und lässt den so schöÖönen Kategorischen Imperativ zum hypothetischen Imperativ verkommen, was folglich dazu führt, dass man selbst mit dem Wissen davon eben NICHT danach handelt bzw. nur der Heilige, der sich selbst aufopfert und die Konsequenz in aller Klarheit umsetzt, ist dazu in der Lage. Beispiel: siehe Mutter Teresia


Zurück zu Hegel und seiner Absolutheit. Warum dieses System? Was nützt es und wofür soll das alles gut sein? Die Antwort: Damit haben wir eine Basis, mit deren Wissen darum, es erleichtert, sein eigenes Selbst zu stabilisieren, an Selbstbewusstsein zu gewinnen und zu wachsen, um mit dem denkenden und fühlenden Geist, der Wahrheit so nahe, wie nur eben möglich zu kommen. Nur weil wir in diesem Leben, als gewöhnlicher Mensch nicht in der Lage zu sein scheint, die ganze Wahrheit als Absolutheit zu erfahren, heißt das doch noch lange nicht, dass es diese absolute Wahrheit nicht gibt. Ferner ist damit aber die Tatsache geschaffen worden, über allen mir bekannten bestehenden Denksystemen zu schweben. Ich nenne es auch erhaben sein oder erhegelt sein. Es gibt eben nicht diesen einen roten Faden, der seit Anbeginn des Kosmos vor ca. 13,4 – 13,7 Mrd. Jahren besteht und der auch den weiteren Millionen und Milliarden von Jahren der Existenz des Kosmos als absolute Wahrheit erkennbar und ermittelbar sein wird. Wittgeinstein spricht von einen Bündel von unzähligen einzelnen Fasern, die immer wieder neu zu einem starken Tau miteinander verbunden werden. Eine dieser über 2.500 Jahre alten Faser des Taus, das hierbei für die Wahrheit als Absolutheit und Reinheit steht, ist beispielsweise der Satz des Pythagoras, dass das Quadrat der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks, die Summe der Quadrate der beiden Karteten ist. (a² + b² = c²) Diese Wahrheit können wir als absolute Wahrheit bezeichnen. Sie ist seit langer Zeit wahr und wird auch morgen und übermorgen noch an sich, mit sich und für sich wahr sein. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist nicht mehr zu steigern, zu mindestens nicht in unserer 4-Dimensionalen Raumzeit (3 Dimensionen des Raumes plus die 4. Dimension der Zeit, wobei ich hier gleich die Einsteinsche Raumzeittheorie verwerfen muss, da es sich nicht um ein Kontinuum als Raumzeit handelt, sondern eher in die neue Richtung der granularen Raumzeit-Komponenten handeln muss.


Jeden Tag kommen neue Erkenntnisse hinzu und erweitern so den Stand der Bildung und des Wissen.


Denn wenn das Wissen aufhört zu wissen und man nur noch glaubt, was die Medien einen an spektakulären Pseudoweisheiten zu verstehen geben, ohne die Ursachen zu erforschen und man sich selbst nur mit der Wirkung allein beschäftigt, der kann eben nicht das GANZE erfahren, weil dazu etwas fehlt, nämlich das Wissen.


Axl


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