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Auf Thema antworten

über die aggression:


hallo andreas,

find ich durchaus interessant, was der herr cube da meint. und seine schlussfolgerungen über die beiden "mutationen" ICH-bewusstsein und SELBSTREFLEXION find ich sehr inhaltsreich und anregend für mich.


aggression ist ein ganz natürlicher trieb, der unleugbar zum mensch-sein gehört. der geltungsdrang und das imponiergehabe hängt mAn ebenfalls damit zusammen - ist also eine spielart des aggressionstriebes....eine weiterentwicklung sozusagen.


nicht so die selbstreflexion. sie ist mAn eine wirkliche neuigkeit, die mit dem ledigen aggressionstrieb nichts zu tun hat - wohl aber, wie du oben ausführtest, damit, WIE die einfache aggression willentlich und bewusst ANDERS genutzt werden kann als in der ursprünglichen, spontanen ausformung.


der mensch - sofern er gelernt hat, sich seiner handlungen bewusst zu sein - kann seine triebe steuern und in andere willentliche bahnen lenken.

aggression ist ein gefühl, welches den menschen zur zeit "überkommt".

nun liegt es an ihm, wie er/sie mit diesem gefühl umgehen will. was will er damit machen? will er/sie es nur einfach "abregieren"....oder soll es willentlich und bewusst zu anderen handlungen genutzt werden.

das ist eine frage, die die selbstreflexion ermöglicht. und damit ermöglicht sie auch, neue wege des ausdrucks zu beschreiten.


ich kann mich noch gut erinnern, als ich vor jahren bei einem anlass dermaßen in rage geriet, dass ich mit meinen fäusten wie von sinnen gegen die wand trommelte. das tat ganz schön weh!!!

beim nächsten mal ging ich hinter´s haus und schrie aus leibeskräften in den wald hinein.

das war schon viel besser......aber ich war ganz schön heiser danach. 


in letzter zeit war ich nie mehr so aggressiv, dass ich mit der reinen wut nicht fertig geworden wäre.....ja ich meine, ich war eigentlich gar nicht mehr so aggressiv, dass ich damit eine eigenständige ableitende handlung begehen hätte müssen.


dafür aber drücke ich jetzt wesentlich mehr von mir aus. z.b. darin, dass ich hier im forum schreibe.


so gesehen gebe ich herrn cube vollkommen recht. die möglichkeit des selbstausdruckes scheint eine wesentliche hilfe bei der integration des aggressionstriebes zu sein.


die unterdrückung der wut aber führt nur zu aufgestauter aggression, die sich bei jeder passenden oder unpassenden gelegenheit ein ventil sucht.

mAn ist KRIEG ein solches ventil. es deutet darauf hin, dass die menschen in ihrem normalen alltag die aggressionen ausklammern, zu sehr nach normen leben und damit den eigenen selbstausdruck stetig unterdrücken müssen.

wenn dann die chance auf entladung am himmel erscheint, wird sie vehement wahrgenommen und das volk schreit enthemmt nach kampf und krieg.


diese sicht widerspricht der deinigen annahme vollkommen, andreas.

gerade dort wird zu krieg gegriffen, wo die "normale aggression" (= der selbstausdruck) im alltag nicht gelebt werden kann.


selbstreflexion hilft zwar bei der umformung der aggression...doch es ist wichtig, dass damit NICHT die aggression nur unterdrückt wird.

selbstreflexion will also gelernt sein.....und die neuartigen ausdrucksformen wollen entwickelt werden.


so meine ideen dazu.


liebe grüße

kathi


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