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AW: Was ist die Natur des Menschen?


Hallo binchen!

Du bringst so lebensnahe, praktische Überlegungen vor, die mich zum Reflektieren reizen! :D


"also schliess ich daraus, dass es menschen gibt die diese besser unter kontrolle haben und meschen die es nicht schaffen."


Sehe ich schon auch so, aber ergänzen sollte man vielleicht noch, dass das individuell nicht unveränderlich so bleiben muss. Außerdem können wir an uns selber leicht beobachten, dass beides in verschiedenen Situationen oder je nach persönlicher Verfassung der Fall sein kann.


"einwenig gruselig die vorstellung das die aggression hauptbestandteil der menschlichen natur sein soll bzw. ist."


Das ist auch so ein wichtiger Punkt, dem Cube ausführlichst nachgeht. Aber er sieht gerade darin, dass wir uns dieser Aggression bewusst sind und sie nicht als einen Trieb leugnen, positive Chancen, Gewalt und Krieg zu vermeiden. Weil wir durch Reflexion uns der Gefahren und der Nachteile ebenso wie den Alternativen dazu bewusst sind. Leider gelingt uns das eben auch nicht immer.


Aggression ist aber noch viel weiter gespannt, sie begleitet uns durch das ganze Leben. Es gibt positive und negative Aggression, verbale Aggression, die Aggression des Autofahrers usw.. Cube meint sogar, dass das "sich Präsentieren" auch eine Aggression ist, eine erwünschte und positive Form eher.


Wenn wir hier also diskutieren ist das nach seiner Auslegung eine Form der Aggression (die natürlich auch in Streit verstärkt ausarten kann).


Wenn wir ellenlange Beiträge schreiben, ist das in diesem Sinn genauso eine Form der Aggression. Sich mitteilen, miteinander kommunizieren gehört zwar auch dazu, aber der Drang, sich dabei zu bestätigen, ist auch immer etwas Begleitendes, sogar etwas Grundlegendes.


Wenn wir uns Aggression auch in diesen Formen mehr bewusst machen können, wären das vielleicht Hilfsmittel zum besseren Umgang mit diesem Problem. Das Fremde macht uns immer unsicher, das wir dann vielleicht bekämpfen, anstatt zu hinterfragen. Aggression auch in uns entdecken muss so gesehen nicht unbedingt gruselig sein. Vielleicht liegen darin auch Chancen, ausartende Aggressionen zu erkennen und zu verstehen, diese aber auch zu kanalisieren? Denn Aggressionen zu verstehen muss nicht immer heißen, diese zu billigen. Am wirksamsten sind die Maßnahmen aber durch Selbstreflexion, ansonsten werden sie durch die Gesellschaft nur unterdrückt (z.B. durch Gesetze, Regeln und Vereinbarungen). Wenn die Gesellschaft Aggressionen akzeptiert, können sie auch in Gewalt oder Krieg ausarten (z.B. Religionskriege).


Aber vielleicht gehe ich da jetzt schon zu weit, das sind rein persönliche Überlegungen und Interpretationen.


"aber es erklärt warum der mensch bzw. jeder mensch doch zu dingen fähig ist die man kaum glaubt, wenn er in notsituationen ist oder angegriffen wird oder aus der bahn geworfen wird."


Wenn ich das so in diesem Zusammenhang reflektiere: Eine interessante Schlussfolgerung, da gebe ich dir absolut Recht!


Übrigens: Voyeurismus, jetzt nicht sexuell gemeint, ist nach Cube auch eine (passive) Form unserer Aggressivität: Ärger, Belustigung, Parteinahme... beim Film, beim Sport, beim Diskutieren und Streiten im TV oder anderswo! ;)


lg

Andreas


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