AW: Was ist der MENSCH angesichts des LHC?
... ja was ist Sünde? 
... man mache sich tiefere Gedanken zum "Schmerz" und zu dem, was im Laufe der letzten Jahrtausenden der Mensch unter dem sogenannten "Bösen" verstand und so mancher Dummkopf vielleicht immer noch versteht (vgl. "Achse des Bösen", ...).
Aufschlussreiche Literatur dazu: Walter Simonis, "Schmerz und Menschenwürde. Das Böse in der abendländischen Philosophie", Würzburg 2001.
... und da der "Schmerz" heutzutage anscheinend keine Grenzen mehr kennt, noch ein paar "schwarze Gedanken" zu unserem eigentlichen Thema: 
Nachdem nun durch eine technische Panne im LHC, eine Verzögerung in Bezug auf anstehende Experimente ansteht, haben wir etwas Zeit gewonnen, weiter über "Schwarze Löcher" nachzudenken (... vielleicht gibt es ja überhaupt keine Mehrzahl an "Schwarzen Löchern", sondern es handelt sich immer nur um ein einziges "Schwarzes Loch" - also nicht immer "dasgleiche", sondern immer "dasselbe"?! Wer weiß, wer weiß ...) 
Gehen wir einmal davon aus, dass die vorletzte Erkenntnis des Mensch diejenige ist, dass die letzte ihn umbringt.
Würde der Mensch trotzdem alles dafür tun, um diese letzte Erkenntnis zu erlangen und sich damit vernichten?
Daher:
Alle Menschen sind klug. Die einen vorher, die anderen nachher!
... nur wenn's um diese letzte Erkenntnis geht, dann wird diese uralte chinesische Weisheit schlichtweg ad absurdum geführt.
Wenn wir jedoch genauer hinschauen, dann werden wir feststellen, dass "Erkenntnis" ja immer etwas mit "Haben" zu tun hat: "Eine Erkenntnis haben!"
Das "Heureka!“ eines Archimedes (287 - 212 v. Chr.) erzählt uns seit Jahrtausenden davon. Also nicht nur "Gut und Geld" will der Mensch haben, sondern er will auch "Erkenntnis", er will "Wahrheit", er will ...
Und wenn wir jetzt noch genauer hinschauen, dann hat das unstillbare "Haben-wollen" des Menschen letzten Endes immer etwas mit seinem "Spieltrieb" zu tun. Von daher können wir jetzt auch wieder beruhigt sein, denn der Spieltrieb ist ja nicht der einzige Trieb im Menschen und von daher können wir getrost sein, dass nicht alle Menschen die "letzte Erkenntnis haben wollen!" 
... aber was ist jetzt mit denen, die uns diese "letzte Erkenntnis" unbedingt aufzwingen wollen? Dürfen die das eigentlich? ... uns sozusagen zur "glücklichen/letzten Erkenntnis" zwingen? 
Darum sei hier nochmals ein grundsätzlicher Hinweis erlaubt:
Meiner Einsicht nach, ist das "letzte Loch", also der Grabstein, der einzige "Stein der Weisen" und nicht ein "Schwarzes Loch" wie anscheinend immer mehr unserer Zeitgenossen (auch in diesem Forum hier) vermuten.
Zu unserem unheimlichen/ungeheuren "Wissensloch" - also zu dem, wo unser "Wissen" aufhört und der "Glaube" anfängt - noch ein ein paar, wenn auch löchrige Gedanken ... aber immerhin "Gedanken":
Nehmen wir einmal an, es gibt wirklich "Schwarze Löcher" und der LHC schafft es in der Tat, von dem anscheinend alle Physiker träumen:
Endlich, endlich mal selbst ein "Schwarzes Loch" zu schießen zu dürfen/zu können (???) -
... und sei es auch nur ein noch so klitzekleines Löchlein -
... aber wenigstens ein "schwarzes" und auch "geschossen" muss es sein!
Vielleicht nützen uns dann diese Erkenntnisse, die wir aus dem kleinsten aller schwarzen Löchleins im Universum gewinnen, gar nichts mehr, weil ... 
... wir sollten uns also zusammensetzen und uns vor solch' aufwendigen Experimenten ernsthaft Gedanken darüber machen, welche "Wahrheit" denn eigentlich aus dem "letzten Loch" zu uns pfeift!
Ein paar paar Gedanken "Zur soziologischen Psychologie der Löcher" von Kurt Tucholsky können uns verraten warum "Loch" für uns alle so wichtig ist:
Daß die wichtigsten Dinge
durch Röhren gethan werden.
Beweise:
erstlich die Zeugungsglieder,
die Schreibfeder
und unser Schießgewehr. (Lichtenberg)
... und in Zunkunft auch noch der LHC! (Eisend)
Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist. Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut.
Wäre überall etwas, dann gäbe es kein Loch, aber auch keine Philosophie und erst recht keine Religion, als welche aus dem Loch kommt. Die Maus könnte nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist beider letzte Rettung, wenn sie von der Materie bedrängt werden. Loch ist immer gut.
Wenn der Mensch 'Loch' hört, bekommt er Assoziationen: manche denken an Zündloch, manche an Knopfloch und manche an Goebbels.
Das Loch ist der Grundpfeiler dieser Gesellschaftsordnung, und so ist sie auch. Die Arbeiter wohnen in einem finstern, stecken immer eins zurück, und wenn sie aufmucken, zeigt man ihnen, wo der Zimmermann es gelassen hat, sie werden hineingesteckt, und zum Schluß überblicken sie die Reihe dieser Löcher und pfeifen aus dem letzten. In der Ackerstraße ist Geburt Fluch; warum sind diese Kinder auch grade aus diesem gekommen?
Ein paar Löcher weiter, und das Assessorexamen wäre ihnen sicher gewesen.
Das Merkwürdigste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aber beständig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs . . . festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne.
Das Loch ist statisch; Löcher auf Reisen gibt es nicht. Fast nicht.
Löcher, die sich vermählen, werden ein Eines, einer der sonderbarsten Vorgänge unter denen, die sich nicht denken lassen. Trenne die Scheidewand zwischen zwei Löchern: gehört dann der rechte Rand zum linken Loch? oder der linke zum rechten? oder jeder zu sich? oder beide zu beiden? Meine Sorgen möcht ich haben.
Wenn ein Loch zugestopft wird: wo bleibt es dann? Drückt es sich seitwärts in die Materie? oder läuft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu klagen - wo bleibt das zugestopfte Loch? Niemand weiß das: unser Wissen hat hier eines.
Wo ein Ding ist, kann kein andres sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein andres sein? Und warum gibt es keine halben Löcher -?
Manche Gegenstände werden durch ein einziges Löchlein entwertet; weil an einer Stelle von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das ganze übrige nichts mehr. Beispiele: ein Fahrschein, eine Jungfrau und ein Luftballon.
Das Ding an sich muß noch gesucht werden; das Loch ist schon an sich. Wer mit einem Bein im Loch stäke und mit dem andern bei uns: der allein wäre wahrhaft weise. Doch soll dies noch keinem gelungen sein.
Größenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Primäre.
Lochen Sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn Sie tot sind, werden Sie erst merken, was Leben ist.
Verzeihen Sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen Stück und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen.
Gruss Franz