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Du solltest dich erst einmal von deinen vorgefassten Einbildungen befreien. Ich sehe förmlich den klischeehaften Christen, der von dir in mich hineinprojiziert wird. Die gibt es sicher auch, aber die findet man wohl kaum in einem Diskussionsforum, noch dazu in einem atheistisch oder zumindest bibelkritisch geprägten Forum wie diesem hier.


Zunächst einmal war ich früher selber antireligiös eingestellt. Ich bin zwar nicht atheistisch, aber doch weltlich erzogen worden. Gewohnheitschristen nenne ich das. Getauft, konfirmiert, das wars. Tradition halt. Vielleicht war es diese Welt der Gewohnheitschristen, die mich dann eine zeit lang das genaue Gegenteil praktizieren ließen. Ich war ein großer Fan von Marilyn Manson und ähnlichen Bands und habe die Satanic Bible von Anton LaVey gelesen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Satanische_Bibel


Jedoch wurde mir schnell klar, dass das alles mehr sinnfreie Rebellion war als irgendetwas mit eigener Konsistenz. Das entscheidende Buch für mich war Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung, ausgerechnet das Werk eines Autors der für seinen Atheismus und vor allem Pessimismus bekannt ist, aber - ganz entscheidend - er war kein Materialist. Hier habe ich zum ersten mal wirklich begriffen, dass die Welt geistiger Natur ist und nicht materieller Natur, und dadurch erst habe ich einen Zugang zur Metaphysik bekommen. Ich habe mich dann unter anderem in die Baghavad Gita vertieft.


Die Bibel an sich ist für mich bis heute ein schwieriges Werk. Das Johannesevangelium ist das Buch, mit dem ich mich am meisten befasst habe, neben der Genesis und der Offenbarung. Alles andere bleibt für mich schwer zugänglich und selbst diese Bücher sind alles andere als eindeutig. Aber das sollen sie wohl gar nicht sein. Ich bin mittlerweile eher dazu übergegangen, mich mit Inhalten zu befassen, die auf der Bibel (und der Gita und anderem) aufbauen, wie etwa der Anthroposophie Rudolf Steiners. Obwohl diese nun auch schon 100 Jahre alt ist, ist sie immer noch wesentlich zeitgenössischer als die Bibel selbst. Ich sehe die Bibel und die Gita und die Veden etc. als altes Wissen an, welches für uns heute nicht mehr wirklich zugänglich ist. Wir brauchen moderne geistige Seher wie etwa Steiner, um uns in diese Welten zu begeben und Sinn daraus zu schöpfen. Wir brauchen eine Geistes-Wissenschaft, und diese liefert unter anderem Rudolf Steiner und dessen "Nachfolger" Axel Burkart. Dessen YouTube Kanal kann ich nur wärmstens empfehlen, falls echtes Interesse an der Geisteswissenschaft besteht.


Was tue ich also, um den Grundanforderungen meines Gottes gerecht zu werden, wie du es formulierst? Zunächst einmal erkenne ich mittlerweile an, dass es ihn gibt, also dass es eine oberste Instanz im Universum gibt, welche die Dinge leitet. Ich bin mir mittlerweile bewusst, dass unser rationales Denken gar nichts ist, verglichen mit der Schöpferkraft der alles regulierenden Intelligenz im Universum, und diese Erkenntnis ist alles andere als selbstverständlich.




Nein, es ist eben mehr als das. Es sind die visionären Aufzeichnungen geistiger Seher, welche bis heute entschlüsselt werden.




Ich denke, dass die Religion des Materialismus uns mehr hemmt, als jede Religion zuvor.


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