Das habe ich auch nie behauptet. Entscheidend ist auch hier das Konzept der Reinkarnation. Es ist ein langer Weg bis zum Himmel, also bis zum letzten Tod, der uns aus dem Kreislauf der Wiedergeburten befreit. Mit einem Leben allein kann man sich das gar nicht verdienen. Und es sind ja nicht nur die irdischen Leben, sondern auch die Zwischenaufenthalte in der geistigen Welt zwischen den Inkarnationen, während denen gearbeitet wird. Ich kann von mir sagen, dass ich so unvollkommen bin, dass ich mit Sicherheit noch viele Leben vor mir habe. Obwohl ich mich schon ca. 20 Jahre mit diesen Dingen befasse, sehe ich mich immer noch als Anfänger.
Es ist für einen gewissen Menschenschlag schwer zu ertragen, weil das alltägliche Leben so trivial ist. Und vor allem, weil es kein natürlicher Zustand ist, in dem wir uns befinden. Das Getrennt sein von der geistigen Welt ist nicht der natürliche Zustand des Menschen. Wenn man dies nicht nur weiß, sondern fühlt, dann ist diese Trennung schwer zu ertragen. Deshalb sage ich manchmal, dass ich lieber auf alle Vorzüge der Zivilisation verzichten und in einer Gesellschaft leben würde, die diese Trennung noch nicht oder jedenfalls nicht so radikal vollzogen, wie wir. Gleichwohl weiß ich ebenfalls, dass jede Inkarnationsreihe einem Seelenplan folgt, so dass also selbst noch die temporäre Trennung von der geistigen Welt gewollt ist, obwohl dies schwer nachzuvollziehen ist.
Diese Ansicht hat es natürlich auch schon immer gegeben. Aber ich kann nicht anders als da ein melancholisches Lamentieren herauslesen. Die schwarze Galle, so nannte man die Depression früher, gab es schon immer. Vielleicht war auch dieser frühe Zeitgenosse davon betroffen.