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Auf Thema antworten

Hallo Pergola,



Es gibt nicht wirklich viele Unterschiede zwischen Traum und materiellem Erleben.



Ausprobieren ginge ja nur durch Wahrnehmung. Nehme ich dann etwas wahr, existiert es (für mich), nehme ich es nicht wahr, existiert es (für mich) nicht.



Einmal versicherst du mir, das Buch hat schon existiert, ein anderes mal, "ich glaube" es hat schon vorher existiert.

Warst du dabei, als dein Urgroßvater das Buch schrieb, ist es gesicherte Erfahrung durch eigene Wahrnehmung. Andernfalls kannst du es wirklich nur glauben. Womöglich hat es ja doch ein Ghostwriter geschrieben und dein Urgroßvater hat allen etwas vorgemacht...



Auch wenn er es bezeugen könnte, müßtest du ihm das glauben.

Hat er es tatsächlich geschrieben, weiß zumindest dein Urgroßvater davon und dann gibt es dieses Buch (für ihn) auch. Liest es jemand, gibt es das Buch auch für den Leser. Liegt es in deinem Regal, gibt es das Buch auch für dich. Was du aber nicht wissen, sondern nur glauben kannst, ist, daß es bereits existiert hat, bevor du es zuallererst gesehen hast.



Nein, kann ich nicht. Es sei denn, es wäre dem Ich möglich, die lineare Zeitstruktur zu verlassen. Ich glaube aber, daß dein Urgroßvater nie aufgehört hat zu existieren.

(Machst du dir, mithilfe der Erinnerung vielleicht, wieder ein Bild von ihm, existiert er wiederum für dich, nur nicht in gleicher "Qualität", sage ich mal, denn du beurteilst (aufgrund deiner Überzeugungen) das neue Bild anders als das Bild, das du von ihm hast, wenn er "real" vor dir steht. Beides sind aber Bilder, Vorstellungen.)



Wenn wir ihn jetzt nicht wahrnehmen können, existiert er jetzt für das Ich nicht. Ich bezeichne einen Verstorbenen als solchen und nicht etwa als nie existent, wenn ich eine Erinnerung an eine Wahrnehmung von ihm habe und annehme, daß ich auch keine mehr haben werde, weil ich ihn als tot ansehe.



Hören-Sagen ist Glauben, Wissen ist tatsächlich nur durch eigene Erfahrung möglich. Das Dilemma ist, daß die meisten Menschen darin nicht zu unterscheiden wissen und Glaube als Wissen verkaufen. Andererseits ist auch Glauben eine Erfahrung...



Ich bin Schnäppchenjäger und sammle die Waren im Supermarkt in meinen Warenkorb.



In seinem Wesen ist der Mensch auch kein Mensch. Er wird es, indem sich das Formlose eine Form gibt. Gibt es eine Form, gibt es auch ein "außerhalb" dieser Form, die Umwelt, das ihr Vorgestellte. Dieses Formieren oder Vorstellen nenne ich Wahrnehmung. Es scheint nun zweierlei zu geben, etwas Vorstellendes (Wahrnehmender) und etwas Vorgestelltes (Wahrgenommenes). Hier spielt nun keine Rolle, ob das Wahrgenommene als materielles Objekt existiert oder rein geistig-gedanklich oder als Traumfigur. Vorgestellt ist vorgestellt.

Du scheinst aber den Wahrnehmungsbegriff völlig anders zu verstehen. Vielleicht kannst du ihn für mich näher erläutern.



Selbstverständlich akzeptiere ich das, Pergola. Aber meintest du jetzt wahrnehmen oder deuten?


Bis bald.


Minni


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