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Auf Thema antworten

Sensualismus? Solipsismus?


Liebe kathi, liebe Minni,




- glauben

- interpretieren

- hinein-interpretieren

- für etwas halten

- wahrnehmen

- ICH tue diese Dinge

- daher: Wesen = mein Wesen = ich




- erkennen

- einordnen

- Ich ordne ein und erkenne

- daher: Wesen = mein Wesen = ich


Hab mir mal ein paar Sachen rausgepickt, um hier noch ein bizzele die Übersicht zu behalten. Im Ergebnis stimmt ihr beiden offenbar überein, obwohl kathi die (subjektive) Wahrnehmung betont, Minni aber doch noch von Erkennen und Einordnen spricht. Wobei ich nicht ausschließen kann, dass sie eine "subjektive Erkenntnis" meint (was immer das wäre). Auch dass kathi unter "Wahrnehmung" mehr versteht als wir alle zusammen, kann ich nicht ausschließen.


Deswegen ist das folgende auch eher abstrakt oder experimentell zu verstehen - und NICHT persönlich. Und darauf, Recht zu haben, pfeife ich auch.


Wir könnten jetzt todlangweiligerweise natürlich damit anfangen, über die Bedeutung der einzelnen Wörter zu sprechen. Auch über die eigenwillige und trotzdem keineswegs konsequente (kommt noch) Weise, wie kathi sie gebraucht. Der erste Eindruck einer gewissen Plausibilität rührte wohl eher von der geradezu heroischen Vehemenz her, mit der sie hier einen (wenn auch nicht ganz taufrischen) Subjektivismus verteten hat. Mal einen Subjektivismus der Wahrnehmung, mal einen der Interpretation, mal einen des Glaubens - so als wären das alles Synonyme (siehe oben, die rausgepickten Verben).


Und das ist spätestens die Stelle, bei der sich deine Katze in den Schwanz beißt, finde ich. Man kann nämlich nicht gleichzeitig alles für subjektive Wahrnehmung, Interpretation, Glaubenssache etc. halten UND trotzdem noch irgendwas FESTSTELLEN wollen.

 

Auf der Basis dieser Voraussetzungen kannst du also wohl auch nicht die Behauptung aufstellen, dass das Wesen "eigentlich" eine Projektion des Ich IST, oder ähnliches, weil du ja selber immer wieder betonst, wie subjektiv und interpretiert und hinein-interpretiert alles IST. Dann ja wohl auch deine Ansicht über das Ich und das Wesen. Und das mit der Wahrnehmung auch, natürlich.


Allgemeiner - wenn dein subjektivistischer Wahrnehmungsansatz universell zu verstehen ist - dürftest du im Grunde überhaupt keine IST-Aussagen mehr machen. Jedenfalls wäre das folgerichtig.


Hab noch KEINE getroffen, die das (so einen subjektivistischen Wahrnehmungsmonismus) wirklich durchgezogen hätte. Liegt vielleicht daran, dass es doch nicht so ganz richtig sein kann, nur das als existent annehmen zu wollen, was man SELBST wahrgenommen hat, und nur das "verstehen" zu wollen, was man SELBST vorher irgendwo rein-interpretiert hat. Das wäre allein schon im Ansatz eine gnadenlose Überforderung, denke ich.


Was ich mich gerade frage: Wie kann jemand, die so geschickt und verführerisch argumentiert, wie du, nur so auf Wahrnehmung versessen sein? Ist das nicht ein Selbstmissverständnis?


Hast du nicht vielmehr den VERSTAND gebraucht, um uns zu überzeugen?


Wenn ja: ERKLÄRE mir doch bitte mal den Verstand mithilfe deines Wahrnehmungsansatzes.


Sorry, Minni, aber ich fühlte mich von kathi provoziert.


Liebste Grüße



pergola


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