AW: Was bedeutet die Unendlichkeit?
Zu 1.:
"I'll try to do my very best" ...
(Auch wenn ich eher ein Fiesoloph als ein Philosoph bin und daher nicht weiss, welcher Philosoph was zu dem hier zur Debatte stehenden Thema zu sagen hätte ...
)
Begreifen heisst im Kontext der Naturwissenschaften wahrscheinlich, ein aus Begriffen geknüpftes Netz über die empirisch beobachtbare Natur zu werfen - gleichsam um die Natur theoretisch "einzufangen", zu kontrollieren und bestimmte Naturereignisse zu prognostizieren ... (vg. dazu auch ausführlicher Hans-Peter DÜRR, Das Netz des Physikers. Naturwissenschaftliche Erkenntnis in der Verantwortung, München 1988/1990
Jürgen HABERMAS hatte seinerzeit auch vom technischen Erkenntnisinteresse geschrieben ...
Das Verstehen ist innerhalb der hermeneutischen Philosophie in der Tradition Martin HEIDEGGERS und Hans-Georg GADAMERS eine eher geisteswissenschaftliche Haltung (und Methode), um z.B. Texte zu "verstehen", zu deuten, zu interpretieren ... (bei GADAMER z.B.), die ich einem Physiker aber an dieser Stelle nicht weiter darstellen kann (und will) ...
(Wenn es Sie wirklich interessiert, können Sie sich ja durch die Lektüre von "Sein und Zeit" (HEIDEGGER) und "Wahrheit und Methode" (GADAMER)
quälen ..., wobei bei HEIDEGGER das Verstehen ein fundamentales Existenzial des Mensch-seins ist, während es bei GADAMER eher eine geisteswissenschaftliche Methode ist ...
)
Zu 2.:
Zwar bin ich kein Physiker, aber ich vermute, dass die heutige Physiker-Generation (Professoren wie Studenten) in erster Linie daran interessiert ist, mit Hilfe der Quantenmechanik bestimmte Prozesse zu berechnen, also mit dieser Theorie "umzugehen" und etwas zu "machen", ohne sich um die philosophischen Hintergründe viel Gedanken zu machen, wie es die Quantenphysiker des 20. Jahrhunderts, also z.B. Werner HEISENBERG und Carl Friedrich von WEIZSÄCKER noch taten, die wussten, dass die Quantentheorie voller philosophischer "Tretminen" steckt ...
Lange Rede, kurzer Sinn:
Die Deutung/Interpretation z.B. bestimmter Phänomene des Doppelspalt-Experiments und die Rolle des Beobachters (z.B. im Gedankenexperiment von SCHRÖDINGER's
) wirft erkenntnis-theoretische Fragen auf, die weit über das mathematisch Berechenbare und empirisch Beobachtbare hinausweisen ...
Vgl. dazu auch:
Carl Friedrich von WEIZSÄCKER: "Wer ist das Subjekt in der Physik?", in: Der Garten des Menschlichen, 5. Auflage, München-Wien 1978, S. 169 - 186.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die "Kopenhagener Interpretation", an die "Viele-Welten-Interpretation" und an "Wigners Freund" sowie an die "Triestiner Theorie" ... , die alles Verstehens-/Deutungs-/Interpretations-Vorschläge sind, über die wahrscheinlich
nicht mehr mathematisch-empirisch im Kontext der Naturwissenschaft PHYSIK entschieden werden kann, vielleicht
vergleichbar der Interpretation/Deutung eines Textes aus der Literatur, die (Interpretation/Deutung) je nach Vor-Verständnis des Interpreten ganz unterschiedlich ausfallen kann ..., wie z.B. die unterschiedlichen germanistisch-hermeneutischen Interpretationen ein und desselben KAFKA-Textes zeigen ...