AW: Was bedeutet die Unendlichkeit?
Würde ich so nicht sagen. Wenn alle Zustände gleich wahrscheinlich wären, dann könnte ich dem noch zustimmen. Aber zumindest der 2. HS der Thermodynamik spricht dagegen.
Wenn wir über die Zeit immer weiter in Richtung thermodynamisches Gleichgewicht gehen und somit ein bestimmter, geordneter Zustand über die Zeit immer unwahrscheinlicher wird, hängt es davon ab, wie sich das Integral von momentaner Eintrittswahrscheinlichkeit über die Zeit verhält.
Das deshalb, weil der Zustand des Universums zum Zeitpunkt t eine Funktion des Zustandes zum Zeitpunkt t-dt (=unmittelbar davor) ist. Beim Würfeln ist das anders. Was du beim 6. Wurf erhältst ist unabhängig davon, was du beim 5. Mal gewürfelt hast und sagt auch nichts darüber aus, auf welche Zahl der 7. Wurf fällt.
Analog: schmeißt du ein Zuckermolekül in einen See und wartest unendlich lange, wird das Molekül durch die brown'sche Bewegung an jedem Punkt irgendwann einmal anzutreffen sein. Anders verhält es sich, wenn du das Zuckermolekül in einen (unendlich langen) Fluss wirfst. Dort ist es nicht notwendiger Weise so, dass das Molekül nach unendlich langer Zeit jede Position erreicht haben muss - selbst wenn die mikroskopische Diffusionsgeschwindigkeit größer ist als die Fließgeschwindigkeit.
Das, weil die Zeit nach allem, was wir sehen eine Einbahnstraße ist. Die von mir schon angesprochene Voraussetzung, dass es unendlich vieler analoger Teilsysteme bedarf, die voneinander unabhängig sein müssen, nicht gegeben ist.
lg,
Muzmuz