Ja, Muzmuz, da ist was dran. Dennoch denke ich gibt es einen Unterschied. "Scheinbarer Zufall" lässt sich womöglich noch anders erklären, wobei "echter Zufall" sich mit Sicherheit nicht mehr weiter untersuchen lässt. In dem Sinne wird meines Wissens allgemein die Auffassung vertreten, dass sich der Ort und der Impuls eines Teilchens mit Sicherheit nicht weiter erfassen lässt. Auf dem selben Wege lässt sich nun auch die Flugbahn eines Elektrons niemals genau bestimmen und deshalb hält man den Aufprallort eines Elektrons als zufällig, weil man niemals genau sagen, wo das Elektron auftreffen wird. Dieses Problem ist gar nicht auf die Unvollkommenheit der Messgeräte zurückzuführen. Nein, nach der Quantentheorie ist es unmöglich das vorher zu sagen. Deshalb spricht man eben von einem "sicheren Zufall". Zumindest wird nach meinem Wissensstand diese Auffassung offiziell vertreten, wenngleich das nicht jeder so sieht. Ich meine nun eben, dass es diesen "sicheren Zufall" nicht gibt, weil es eben keine "sicheren Teilchen" gibt.
Aber freilich, ich bitte sogar darum ...
Nein, dumm dürftest du nicht sein. Es ist in der Tat so, dass es eigentlich um Beobachtbarkeit geht. Es ist nicht möglich ein Elektron beliebig genau zu beobachten, deshalb spricht man davon, dass das Verhalten des Elektrons nicht exakt vorhersehbar ist, also einem gewissen Zufall unterliegt - natürlich nur aus unserer Sicht des Beobachters. Somit ist sein Verhalten nur für uns zufällig.
Auch in deinem Beispiel sehe ich mich nicht gezwungen, an Zufall zu glauben. Die Entscheidung hat vielleicht für den Beobachter den Einschein, sie wäre absolut zufällig getroffen. Aber ich denke, auch hier gibt es eine Gesetzmäßigkeit. Die Entscheidung wird trotzdem nach irgendeinem Prinzip gewählt, seien es gewisse, womöglich auch unbewusste Wünsche, Ängste oder Erwartungen, die somit eine Entscheidung der anderen bevorzugen.
In der Tat, ich kann mich mit dieser Zufallstheorie nicht anfreunden. Sie ist auch gar nicht nötig. Und warum ich den Zufall ablehne?
Ich bin davon überzeugt, dass eine bestimmte Ursache einer bestimmten Wirkung vorausgeht. Wer einen Apfelbaum säht, wird später keine Birnen von diesem Baum ernten. Alles hat meiner Ansicht nach seine Ordnung. Ich halte es für völlig unlogisch, dass diese Ordnung ab einer gewissen Größe nicht mehr gilt. Und ich denke, dass alles seinen konkreten Sinn hat, ihn sogar haben muss. Ohne Sinn kein Sein. Hier finde ich einfach keinen Platz für Zufälle. Das Wort "Zufall" findet für mich nur den sprachlichen Gebrauch für Dinge, deren Hintergründe ich nicht genauer kenne.
Und letztens weigere ich mich deshalb an Zufall zu glauben, weil "Zufall" für mich Ungerechtigkeit bedeutet. Zu sagen: "Das ist zufällig geschehen." Ist für mich so, wie wenn man sagt: "Das ist ohne Grund so gekommen." Und das geht einfach gegen alles, was ich für "wahr und sinnvoll" erachte.