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Wo bleibt die radikale Wendung zum Guten?


Markschies: „Das Besondere an der christlichen Messiaserwartung ist diese Mischung aus schon gekommen und noch nicht da. Der Advent ist so eine Zeit, wo wir warten, und es ist klar, wir warten auf erneute Ankunft dessen, der schon gekommen ist, in Bethlehem, im jüdischen Lande, wie es in unserer Bibel heißt, und man muss ein wenig schauen und sensibel beobachten, wo weihnachtlich die Welt anders geworden ist.“


Denn auch wenn das Christentum seinen Messias erkannt hat: Die versprochene radikale Wende der Welt zum Besseren ist offenkundig noch nicht geschehen.


Markschies: „Den Messias erkennt daran, dass die Welt nicht mehr so ist, wie sie vorher war.“


Im Warten treffen sich dann jüdischer und christlicher Glauben wieder.


Für viele Jüdinnen und Juden motiviert die Hoffnung auf das Kommen des Messias alles Handeln. Wobei auch hier die jüdische Praxis vielfältig ist, sagt Shani Tzoref.


„Im progressiven Judentum sagt man: Lasst uns nicht um den Messias beten, sondern lasst uns messianische Qualitäten in unsere Welt bringen. Und irgendwie passt das sogar mit meiner sehr orthodoxen Erziehung zusammen, dass ich etwas tun kann, um den Messias zu bringen. Das nannte man natürlich nicht so, es sollte ein Umsturz  allein durch Gott sein – aber meine guten Taten sollten ihn auslösen.“


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