Hallo Ihr,
ich persönlich denke, in jedem Menschen steckt von Geburt an ein grundlegender Drang sozial zu sein. Ich glaube NICHT, dass ein Mensch zu sozialem Verhalten erzogen oder angeleitet werden muss. Wenn mir jemand bei dem Thema mit Tischmanieren, Konversation, Knigge oder „freundlich Guten Tag sagen“ kommt, kann ich den nur schulterzuckend ansehen, denn in meinen Augen ist das der Ersatz für ein im Rahmen der Erziehung bewusst und unbewusst zerstörtes menschliches Bedürfnis. (Würde das aus dem Weitergabezwang herleiten.) Mal so nebenbei halte ich Moral im Sinne fremder Werte (z.B. via Bibel oder Erziehung) ebenfalls nur für so ein Substitut. In meinen Augen kann ein Mensch soziales Verhalten, wie seine eigene Moral selbst erzeugen und entwickeln, WENN er seine Gefühle zum Zeitpunkt der Entstehung (in der Vergangenheit) erlebte, also nicht z.B. verdrängte oder zumindest später nachholen und erleben konnte (ein schwerer, fast unschaffbarer Prozess). Ein rein verstandesmäßiges Entwickeln der eigenen Moral oder des eigenen sozialen Verhaltens, ist in meinen Augen kaum möglich (oder es besteht die Gefahr von Täuschungen), in diesem Falle würde ich dann Perzi zustimmen und ein „fremdes Annehmen“ als Ersatz verwenden. Da die meisten von uns wohl aber mehr oder weniger (gewaltsam) von ihrem Instinkt getrennt wurden, hmmm...naja...was bleibt denn dann...eigentlich traurig für unsere Welt.
Wenn ich das so richtig verstehe, liege ich aber näher an majanna, als an Perzi.
Ich würde das nicht so sehen. In meinen Augen hieße es eher:
A) seine Moral soweit entwickelt hat, dass er zwanglos deren Verwirklichung lebt, nicht nur predigt
B) seine Gefühle annimmt und fremde Gefühle (deshalb!) respektiert
C) seine eigenen Bedürfnisse erkennt und sich zugesteht
D) all das in einem bestimmten Maße, das Maß jedoch, kann ich leider nicht einschätzen, ich könnte es nur umschreiben siehe nächste Abschnitte
Ich weiß nicht genau, was reif bedeutet, aber wenn du darunter ein freundliches, offenes, in sich ruhendes Wesen verstehst, was eine innere nichtsfordernde und nichtsmanipulierende Stärke besitzt, verstehst, würde ich zustimmen. Was reif im Sinne der entwickelten biologischen Erwartung, des Kontinuums (oder weiß der Geyer was)..., als „ausgereift oder entsprechend“ zu verstehen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht...ich könnte nicht mal sagen, ob ein Erleuchteter überhaupt „am reifesten“ ist...da kann ich nur mit den Schultern zucken.
*zwischendurch Schweiß abwisch*
Ich glaube, man spürt, ob ein Mensch sozial reif ist. Reif kann er werden, wenn er entweder in seiner Kindheit/Vergangenheit mit der ausreichenden Dosis Liebe und Respekt aufwachsen konnte oder dies durch Selbsterkenntnis später zu einem gewissen Grad nachholen kann. Ein schwieriges Thema.
Viele Grüße
Bernd