Werter *Illusions*, es wäre wichtig, den Begriff "Wahrheit" näher zu definieren.
WAHRHEIT ist (nach Aristoteles) die Übereinstimmung der pers. Erkenntnis mit ihrem Gegenstand.
Daher ist der Wahrheitsbegriff subjektiv, das bedeutet: Wahrheit hat viele Gesichter.
Durch den pers. "Filter" sieht jeder ein gemeinsam betrachtetes Objekt immer etwas anders.
Das bedeutet: Es gibt so viele "Wahrheiten", als es Betrachter gibt.
Dazu ein einfaches Beispiel: "Apfel"
Auf einem Tisch liegt ein Apfel, dessen linke Seite rot und die rechte Seite gelb ist.
Links sitzt ein Beobachter und rechts sitzt ein Beobachter. Beide betrachten ...
Beobachter links sagt: der Apfel ist Rot, der rechte Beobachter sagt: nein, er ist Gelb.
Beide haben (aus ihrer Sicht) "natürlich" Recht.
Ein neutraler Beobachter oberhalb des Tisches würde die ganze Wahrheit erkennen:
Ihr erkennt nur Teilwahrheiten, sagt er zu den beiden, weil: der Apfel ist gelbrot.
Und zu "Lüge":
Keine Lüge kann die ihr zugrunde liegende Wahrheit für immer ganz verbergen.
Die Lüge tarnt sich mit schönem Gewand: Jede Lüge gleicht einer Frucht - nach außen hin
schön erscheinend, aber wenn das Fruchtfleisch (z.B: durch Überreife) abfällt,
so kommt der Kern der Wahrheit wieder zum Vorschein.
... es gibt nur eine Welt, und diese ist falsch, grausam, widersprüchlich, verführerisch, scheinbar ohne Sinn ... Wir haben Lügen nötig, um über diese uns umgebende Realität, diese "Wahrheit des Lebens" zum Sieg zu kommen, das heißt, um zu leben ... Daß die Lüge nötig ist, um zu leben, das gehört selbst noch mit zu dem Charakter unseres menschlichen Daseins.
(F. Nietzsche, mod. v. A.K.)