Wenn man die Bedeutung des Begriffs Intelligenz berücksichtigt, dann ist es doch so, dass ein Smartphone-Nutzer doch höhere Intelligenz benötigt als ein Wählscheiben- oder Tastentelefon Benutzer, weil man mit dem analogen Telefon nur telefonieren konnte und dafür reichte bereits die Intelligenz eines Affen. Das Einzige, was dem Affen fehlte, war die Fähigkeit den Sinn seines Tuns zu erkennen.
Die Smartphones von heute sind auch stark vereinfachte Computer, verglichen mit den alten Computern, bei denen man erst ihre Sprache lernen musste, um mit ihnen umgehen zu können. Heute kann fast jedes Kind mit einem Smartphone umgehen, während ältere Jahrgänge teilweise lieber Tastenhandys benutzen, mit denen sie weiterhin nur telefonieren können, weil sie zu unflexibel sind, um sich auf die neue Technologie einzulassen oder sie für überflüssig halten.
Das hat mit unserer hektischen Zeit zu tun. Früher konnte man aber auch problemlos tagelang auf den Handwerker warten. Man war auch weniger auf Handwerker angewiesen, weil man zu wenig Technik im Haus hatte, um von ihr abhängig zu sein.
So ist es. Die Technik übernimmt inzwischen überflüssig gewordene Aufgaben und das Gehirn kann seine Kapazität für heute Sinnvolleres nutzen, denn mit den heutigen Suchmaschinen gelangt man viel schneller zu den Informationen, die man braucht und man kann viel schneller mit ihnen etwas anfangen. Man gelangt auch viel leichter zu viel mehr Informationen und kann viel eher abwägen, welche zielführender sind.
Wenn die Rechtschreibhilfe übrigens auf einen Rechtschreibfehler hinweist, dann merkt man sich diesen Fehler und wiederholt ihn nicht. Das ist nichts anderes als wenn man viel lesen und sich dabei die richtige Schreibweise einprägen würde. In der Schule hat man warten müssen, bis der Lehrer das Diktat korrigiert hat.
Heute kann man solche Ausnahmesituationen gar nicht berücksichtigen, weil die Technologie so weit fortgeschritten ist, dass man sich mit handwerklichen Fertiglkeiten gar nicht helfen kann. Früher konnte man auch Autos reparieren, wenn man über ausreichend technisches Verständnis verfügte. Heute ist ein Großteil des Autos elektronisch gesteuert und wenn diese streikt, werden ganze elektronik Module getauscht.
Ein geübter 16jähriger kann übrigens mit einem 3D-Drucker formen hervorbringen, die kein gelernter Handwerker fertigbringen kann. Der 16jährige hat im Übrigen sein Wissen über den 3D-Drucker sich selbst beigebracht, weil er im Internet alles finden kann, was er dazu braucht.
Dafür wurden die Matheaufgaben komplexer und anspruchsvoller, weil man sich die Zeit, selbst zu rechnen, erspart hat. Das war kein Rückschritt, man hat das Gehirn dafür genutzt, wofür es gedacht war: heutige komplexere Aufgaben zu lösen.
Es gibt künstlerisch begabte Kinder und es gibt Kinder, wie ich eins war, die mit solchen Fächern wenig anfangen konnten. Meine Schrift ist zwar lesbar, aber eine Zumutung für jeden mit gutem Geschmack und ich habe sie zum Glück berufsbedingt ziemlich früh ablegen können, weil die Maschinen, mit denen ich arbeitete, mir diese Mühe abgenommen haben.
Mein Betragen war mittelmäßig bis eher schlecht - ich war und bin so, wie du dich nennst.
Fleiß und Ordnung habe ich den Maschinen überlassen, denn sie konnten es besser als ich und heute können sie es viel besser als damals. Sie haben sich schon in meinen jungen Jahren als treue und fleißige Helferlein erwiesen. Ich hatte und habe besseres zu tun. Ich brauche ihnen nur einmal zu sagen, wie sie es zu bewältigen haben und sie tun es dann ganz brav tagtäglich.
Man kann doch auch heute viel Überflüssiges lernen, sogar viel mehr als früher. Das Internet ist voll davon, aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen und konzentriert sich aufs Wesentliche. Einen Schaden trug und trägt man nicht davon...
Früher konnte man nur über die Kinder in seiner Umgebung lästern. Die heutigen Kommunikationsmittel ermöglichen Kontakte nicht nur landesweit, sondern auch weltweit. Mobbing war das genauso früher wie heute mit dem Unterschied, dass man früher eine blutige Nase riskiert hat, wenn man seine Schulkammeraden gemobbt hat, außer man war in einer Klicke. Heute ist man oft anonym im Netz unterwegs und riskiert keine blutige Nase mehr und eine Klicke Gleichgesinnter kommt auch viel schneller zusammen. Davon leben die sozialen Medien. Den Suizid dieser Ärztin in Österreich haben allerdings weder Kinder, noch Jugendliche verursacht. Es waren Erwachsene, versteckt hinter der Anonymität.
Wie dem auch sei, ich halte mich an der Jugend, weil ich den Faden in unserer schnelllebigen Welt nicht verlieren will, denn die Jugend ist in einer anderen Phase unserer Welt aufgewachsen als ich und sie ist ihr vertrauter. Ich lasse mir auch gern von meinem Sohn manches erklären, weil er vor Kurzem auch in der gleichen Branche angefangen hat, in der ich seit Jahrzehnten arbeite, denn es dürfte kaum eine andere Branche geben, in der so vieles so kurzlebig ist. Man kann sich nur spezialisieren, wenn man darin bestehen will.