AW: Von Relativismus bis Konstruktivismus
Als "antiintuitiv" oder contraintuitiv würde ich Theorien bezeichnen, die das in Frage stellen, was uns die unmittelbare Intuition einzugeben scheint.
Beispiele in diesem Zusammenhang:
Die Existenz von Farben (die schon von Goethe bezweifelt wurde)
Die Existenz von Wahrheit als für alle zugänglicher "Faktenzusammenhang"
Die Vorstellung von Kommunikation als "Übertragung von Information"
Die Idee einer allgemeinen Vernunft.
Die Idee eines Wertesystems, das unabhängig von der Kultur, in der es entstanden ist, bestand hat.
Die Idee eines höheren Zusammenhangs aller belebten und unbelebten Dinge.
DIe Idee einer objektiven wissenschaftlichen Messbarkeit der Welt.
Die Idee der Objektivität an sich.
Die Idee einer gleichmäßig, unveränderlich ablaufenden Zeit.
Die Idee einer Realität, die außerhalb des Systems existiert, das sie konstruiert.
All diese Ideen werden von konstruktivistischen Theorien in Frage gestellt oder relativiert - obwohl wir im Allttag auf diese Vorstellungen zurückgreifen (müssen).
Ich persönlich habe übrigens nichts gegen Intuition, im Gegenteil.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand das, was ich für wahr halte, für wahr hält... 