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Ob das richtig ist den Faden nach einer Pause hier doch weiter zu spinnen? Nun dies wird sich zeigen.


 :dontknow:


In einem Beitrag sagte ich, dass ich nochmals über den Begriff Virtualisierung einiges schreiben möchte. Seitdem ist lange Zeit vergangen - ich versuche es heute mal aufzugreifen.


Auch dazu habe ich sehr unterschiedliche Aussagen oder Deffinitionen gefunden. So steht folgendes in Wikipedia:


"Virtualisierung bezeichnet in der Informatik ein Verfahren zur Ressourcenteilung, aber dies so, dass ungünstige Wechselwirkungen zwischen den Nutzern möglichst ausgeschlossen werden (Abschottung, Isolierung, Partitionierung).


Dabei wird jedem Anwender (so gut es geht) vorgemacht, dass er der alleinige Nutzer einer Ressource sei. Die für den Anwender unsichtbare bzw. transparente Verwaltung der Ressource ist dabei in der Regel die Aufgabe des Betriebssystems."


Mich aber haben eher die Aussagen von Mike Sandbothe zum Begriff  Virtualisierung interessiert. Mike Sandbothe ist Privatdozent an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Sprach-, Zeichen- und Medienphilosophie.


In einen Interview, gefragt nach dem Begriff Virtualisierung, sagt Sandbothe:


"Lassen Sie mich zunächst sagen, was darunter im Allgemeinen verstanden wird. Zumeist meinen wir mit „Virtualisierung", dass in den derzeit global entstehenden Wissensgesellschaften künstliche Welten eine zentrale Rolle spielen, die aus digital prozessierten Daten bestehen. Als Philosoph verbinde ich mit dem Begriff noch andere Assoziationen. Begriffsgeschichtlich steckt in „Virtualität" das lateinische Wort virtus, also Tüchtigkeit, Potenz, Möglichkeit. Dadurch kommt eine Bedeutung von „Virtualität" ins Spiel, die heute nicht ausreichend berücksichtigt wird, mir aber sehr wichtig erscheint: Virtuelle Welten sind Räume, die Möglichkeiten erschließen! Das Virtuelle, verstanden als das Potenzielle oder Optionale, stellt ein alternatives Szenario dar, durch das die schon aktualisierte Wirklichkeit in Bewegung gebracht werden kann. Wichtig scheint mir, diese virtuellen Räume als Experimentierfelder zu sehen, die ihren Zweck nicht in sich selbst, sondern in Veränderungsmöglichkeiten für die reale, also die bereits aktualisierte und insofern scheinbar nicht mehr virtuelle Welt haben."


Also virtuelle Welten als Räume, die Möglichkeiten eröffnen, jene Möglichkeiten die das Reale in Bewegung setzen, es weiter entwickeln können -  diese Erkenntnisse scheinen mir so spannend, denn da ergibt  sich die Verbindung zwischen das Virtuelle und das Reale.

Etwas anders noch ausgedrückt: Im Realen die Veränderbarkeit zu sehn, und dieses Veränderbare als virtuell zu betrachten, kann man als Verbindung zwischen diesen beiden Welten betrachten.

Dabei zeigt sich auch, dass die Wirklichkeit eigentlich viel mehr Entfaltungsmöglichkeiten in sich trägt, wenn man dieses Potentielle mitberücksichtigt.


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