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AW: Videospiele Grund für Amokläufe


Ein vielleicht noch erwähnenswerter Nachtrag:


Es gibt die bekannte und vieldiskutierte Borderline-Persönlichkeitsstörung. Hierfür relevante Erkenntnisse: Sie wurde ursprünglich vorwiegend beim weiblichen Geschlecht diagnostiziert. Dort richtet sich dann die Aggression nach Innen ("Ich bin Schuld, dass meine Mutter soviel Ärger mit mir hat", etc.). Beim männlichen Geschlecht, wie ich kürzlich las, richtet sich die Aggression nach Außen, sprich ("Die anderen sind Schuld weil...") in diesem Artikel (?) las ich ebenfalls, dass besagte Borderline PS beim männlichen Geschlecht nur selten oder spät diagnostiziert wird/wurde, da diese bereits vorher - den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, ich geb es mal aus der Erinnerung wieder - kriminell werden (Schlägereien, Drogen, etc.) und im Knast oder dem jeweiligen Millieu landen bevor ein Psychodoc die Chance hat es zu erkennen und versuchen kann es zu behandeln.


Das junge Alter der Amokläufer würde ich - rückblickend an meiner eigenen Person - dadurch erklären, dass dort noch der Drang zum Rebellentum stärker ist, zu einem nicht akzeptieren wollen vielleicht auch noch nicht angepasst genug sein oder vermutlich auch noch nicht zu sehr in einem eigenständigen Leben drinstecken. Andererseits kann es auch einfach daran liegen, dass die Schulzeit in der Regel schwerer ist als die darauf folgenden Jahre, der Stress wird sicher ähnlich empfunden aber nur selten hat man die Gelegenheit dass eine oder mehrere Personen jemanden für über Jahre hinweg so behandeln können, wie das eben in der späteren Schulzeit möglich ist. (Ausgenommen das sogenannte Mobbing - das trietzen auf dem Arbeitsplatz - jedoch ist man dann meist in reiferem Alter und hängt zu sehr an seinem Leben oder was man daraus zieht als derartige Dinge zu unternehmen.)


Ich würde es gerne auslassen aber ich glaube es geht nicht:

In jungen Jahren ist die Bereitschaft sich zu beugen noch nicht sehr groß. Das Allheilmittelverslein zu meiner Zeit war: "Wart mal ab bis der zum Bund kommt!" (Der hat mich dann vergessen - Ätsch) Man hat auch weniger zu verlieren, wohnt noch bei den Eltern, die wahrscheinlich nerven und einen nicht verstehen, wenig bis garnichts was einem ans Herz gewachsen ist und was man verlieren kann. Später sieht dies anders aus: Menschen lassen sich kaputtmobben weil man ja sonst arbeitslos ist, dann muss man aufs Amt, sich dort mies behandeln lassen und irgendwie will man ja nur noch seine Ruhe, seine Wohnung, vielleicht auch Abends ein wenig fernsehen mit einer Flasche Bier. Also beugen Sie sich, gehen innerlich daran kaputt und zerbrechen letztlich daran oder rasten in den selteneren Fällen aus (oder machen einfach weiter und schikanieren andere Mitmenschen wie z.B. die Frau, den Mann, die Kinder, den Nachbarn, etc.).


Bei mir selbst vollzog sich ein immenser Wandel dadurch, dass ich begriff, dass Menschen nicht bösartig sind sondern schlichtweg dumm - um es netter auszudrücken: es einfach nicht besser wissen. Oldschoolzitat: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Traurig, aber wahr.


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