AW: Verschiedenes zum Grübeln
Hallo liebe Scharfdenker!
Zur Einleitung: Wie ist das mit der Vorstellung vom nur vergeltenden Gott, also von einem gerechten Gott, der Menschen wegen ihrer Taten unweigerlich auf ewig in die Hölle verbannt?
Hier ist ein klarer Blick gefragt, der erst einmal feststellt, dass man sehr genau den Unterschied zwischen gedanklichen Welten und dem reellen Leben sehen sollte. Dieser Blick kann den gedanklichen Welten einen richtigen Platz zuweisen, er wird aber auch deren wechselseitige Beziehungen berücksichtigen.
Gedankliche Vorstellungen üben immer einen Einfluss aus, aber man kann deren Einfluss auf sich selbst steuern. Ich meine, wenn jemandem eine gedankliche und vorstellungsmäßige Welt unmöglich, ja lebensfeindlich scheint, dann darf und soll er sie in seiner inneren geistigen Auffassung gewiss so weit zurückstellen, für "ungültig" erklären, dass sie für ihn keine Bedeutung hat. Dann wirkt sie auch nicht mehr.
Unter Umständen ist es dann so: Wenn dies Menschen mit Blick auf einen nur strafenden und rächenden Gott getan haben, können sie es für sich besser empfinden, zum Atheisten zu werden. Diese Menschen können und werden höchst wahrscheinlich aus innerer Freiheit in der äußeren Welt sehr viel Gutes tun, mit Begeisterung z.B. soziale Dienste leisten, sogar mit Liebe.
Man kann dabei durchaus das Empfinden haben, neuzeitlich und modern zu sein, etwas Unzeitgemäßes abgestreift zu haben. Und tatsächlich ist der Gedanke, dass Gott alle Taten entweder belohnen oder bestrafen wird, sehr alt. Er gehört einfach zur antiken, vorchristlichen Gottesvorstellung. – Aber dass diese Gottesvorstellung tief und weit ins Christentum hereinreicht, ist natürlich eine zweite Sache.
Dennoch braucht man sein gegenwärtiges Tun nicht im gedanklich luftleeren Raum stehen zu lassen. Man kann sein Handeln und wertvolles Bemühen zusätzlich noch aus innerer Einstellung und Sicht - also aus der gedanklichen Welt – jederzeit unterstützen. Und dazu gehört zweifellos, dass man erst einmal davon ausgeht, dass Gott und die geistige Welt, doch erheblich anders und positiver sein könnten, als man dies gewöhnlich sieht.
Das heißt, setze dich mit geistigen Dingen auseinander und verurteile langsam immer weniger für dich zunächst fremde oder unpassende Gedankenwelten, Vorstellungen. Ich würde sagen: Wachse!
Liebe Grüße - reinwiel