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Ich vermag Dir leider nicht ganz zu folgen. - Zunächst ist die Akzeptanz keine Frage des Alters - auch wenn Du mich zurecht gern zu den Älteren zählen magst. Die Verwendung von Anglizismen innerhalb des Sprachkontextes der Muttersprache (in Frankreich in Amts- und Fernsehspache verboten!) hat abträgliche Folgen:

1. Die Muttersprache verarmt, Wörter gehen verloren weil sie durch englische ersetzt werden.

2. Englische Wendungen ins Deutsche übertragen, führen zu unpassenden Zusammensetzungen. Beispiel: "Das ist sinnvoll" oder "Das hat Sinn" wird zu "Das macht keinen Sinn oder gar "macht nun wirklich nicht Sinn" - übernommen aus dem Englischen "That makes (no) sense".  Sinn und machen passen einfach nicht zusammen - meint zurecht der "Zwiebelfisch" Sebastian Sick.

3. Die besondere Gefühlsqualität einer jeden Sprache, die mehr als nur Informationseinheiten transportiert, geht verloren. Es ist schon ein Unterschied ob ich sage: He made a good job oder: Er hat seine Sache gut gemacht.

4. Wenn wir den Weg des Denglisch weiter beschreiten, wird schon bald - ich meine fast, es hat schon begonnen - eine Generation heranwachsen, welche die Sprache der deutschen klassischen Litaratur nicht mehr ganz versteht.

5. Gehört es nicht zur Würde einer Kulturnation, sich die eigene Sprache zu bewahren?!


Bitte kein Missverständnis: Ich bin nicht dagegen, dass möglichst viele möglichst viele Fremdsprachen erlernen; im Gegenteil. Erst mit der Fremdsprache wird einem die Schönheit der Muttersprache bewusst.

Vielleicht ist dies an dieser Stelle unpassend poetisch, aber ich habe "Wanderers Nachtlied" von Goethe (1780) immer als Ausweis empfunden, wie ohne jedes Fremdwort etwas ästhetisch treffend gesagt werden kann:

"Über allen Gipfeln ist Ruh'

In allen Wipfeln spürest Du

kaum einen Hauch.

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur balde

ruhest Du auch."


Ich bitte Dich, Trist, die Länge meiner Antwort nicht als Intensität meines Widerspruchs zu Dir zu werten.

Gruß - Ziesemann


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