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Verlierer (Teil 1 + 2 - vollständig!)

AlexKonrad

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Registriert
1. Oktober 2005
Beiträge
59

Verlierer

Ich stehe am Tresen,
neben mir eine Frau,
sie gefällt mir.
Ich überlege, ob ich sie ansprechen soll.
Was könnte ich ihr sagen?
Irgendeine Nettigkeit!
Aber es will mir nichts einfallen.
Ich könnte ihr eingestehen,
dass ich Kontakt zu ihr suche,
ich nur nicht weiß, was ich sagen soll.
Ich könnte zugeben,
dass ich ein alter Trottel bin,
der es immer noch nicht gelernt hat.
Ich könnte es ihr aber auch zeigen ...
Aber was?
Was könnte ich ihr zeigen?
Ich weiß nicht, der Pfannkuchen,
den ich zu Abend gegessen habe –
er liegt mir süß und schwer im Magen.
Mein Magen ist noch beschäftigt –
beschäftigt, mit dem Ersatzstoff für Liebe.
Zucker an Stelle von Liebe!
Zucker an Stelle von Haut!
Zucker auf die Riemen der Triebe.
Die Sehnsucht ist so himmelschreiend groß,
dass ich die Worte nicht finde ...
Ich möchte Ihren Leib an den meinen pressen.
Ihre Hinterbacken durchwalken will ich.
Meinen Rüssel in Ihre Spalte hängen ...
Ich könnte weinen, ich könnte schluchzen,
mit Ihnen zum Tango furzen.
Glauben Sie mir, ich würde es tun,
könnten Sie sich verstellen, wie ein Huhn.
Rupfen würde ich Sie – glauben Sie mir!
Nein, vertrauen Sie mir bloß nicht!
Glauben Sie nicht diesem Arschgesicht!
Es ist vergebens, mit mir ist es aus.
Ich bin tot, toter noch, als Sie glauben.
Trotzdem oder gerade deswegen könnte ich schreien.
Vor Verzweiflung weine ich.
Tränen fallen von meinem Angesicht,
auf die Tasten, elektrisch,
ich bin unersättlich.
Im Ernst, ich bin zu.
Vor Sehnsucht will ich schon meine Ruh.
Längst schon habe ich's aufgegeben.
Drum find' ich die Worte nicht.
Worte, die Sie erreichen könnten:
sie fallen mir nicht ein.
Bin ich deswegen ein Schwein?
Gott, hab' Erbarmen mit mir!
Doch er kann keines haben, der Wicht,
denn es gibt in ja nicht, wie ich meine.
Drum lass mich an deine Beine,
damit ich statt dessen finde die Dose!
Oh, Scheideröslein, nimm dich in acht!
Es kommt aus dem Schreber,
dem Garten, der Gärtner ...
Nein, es hat wirklich keinen Sinn.
Ich erreiche dich nicht. Nicht so und niemals ...
Habe ich dich nicht längst aufgegeben?
Als ich mit der Aubergine anbandelte?
Sie in meinen After zwängte und
geil die Augen verdrehte –
und dich aus denselben verlor?


© Alexander Konrad
 
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