Ich hab ihn mir angeschaut...
...und fand ihn durchwachsen.
Aber es hat schon gelohnt ihn anzuschauen, insofern gebe ich Jing Recht.
Ich würde ihn nicht eine Komödie nennen, sondern eher eine Groteske. Der Vorwurf, der Film zeige nicht die Opfer, der vom Dramatiker Hochhuth erhoben wurde, halte ich für Unsinn. Er zeigt ja Opfer, nur eben welche die zumindest noch ein wenig Handlungsspielraum haben, also nicht die üblichen Bilder von wie Schlachtvieh der Vernichtung zugeführten Menschen.
Ich habe allerdings eher Kritiken gelesen, die den Film nicht als "Tabubruch" kritisierten,, sondern eher in seiner inkonsequenten Machart. Auch das kann ich nachvollziehen.
Ich halte wenig von Ratschlägen wie "Muss man sich anschauen" oder "sollte jeder gesehen haben".
Wir müssen immer bedenken, dass die Verarbeitungs- bzw. Verdrängungsdebatte eine Debatte unter Intellektuellen darstellt. Die meisten Feinheiten des Abwägens, der moralischen Genauigkeit, sind den Durchschnittsbürgern fremd. Das zeigt auch die Sequenz von Straßenbefragungen, die im Abspann des Films zu sehen ist. Hier wird deutlich, wie verschwommen das Hitlerbild selbst von Leuten ist, die dem Alter nach mit Aufklärung geradezu überschüttet hätten werden müssen. Scheinbar gleitet vieles ab und bleibt nur an denen hängen, die sowieso schon die Antennen dafür ausgebildet haben...