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AW: Verantwortung: ja, nein, wofür?





ja, das hat viel mit der Definition des Selbst zu tun, wie sich Individuum in sinnvoller Relation zum Umfeld begreift, auch die eigene Wirkung und Rückwirkung, also die Folgen des eigenen Handelns überblickt. Dabei möchte ich zunächst gar nicht zwischen gut und schlecht unterscheiden, obwohl das auch relevant wird. Meist ist es sicher so, dass die eigene Ursachensetzung gar nicht bewusst wird, oder sogar verdrängt, um den inneren Schweinehund zu überlisten. Aber, das meine ich gar nicht.


Hauptsächlich geht es mir darum zu erkennen, dass wir selbst die Ursachen für die Qualität unseres Lebens setzen - uns sonst niemand. Wenn ich leide, bin ich fast immer selbst daran schuld, werde ich gefoltert, dann natürlich nicht. Lebe ich positiv, dann färbt dies auf mein Umfeld ab und das Leben wird in meinem Wirkungskreis angehenmer, umgekehrt auch. Ich entscheide unter normalen Bedingungen selbst, ob es mir gut geht, oder nicht, anders ausgedrückt: ich bin mitverantwortlich für mein Umfeld.


Spinnen wir den Gedanken weiter. Letztlich kann man, so man will, die Lebensbedingungen auf den momentanen Stand des Kampfes von Gut gegen Böse reduzieren. Es sind immer Kräfte am wirken, welche die Menschen fördern und leben lassen wollen und solche, die Vorteile aus der Masse ziehen wollen, ohne Rücksicht auf deren Belange. Diese Leute verneinen ihre Urheberschaft für das Leid der Massen und erklären sie selbst als dafür verantwortlich. Und tatsächlich: sie tragen auch einen Teil der Schuld am eigenen Elend, weil sie es zulassen. Würden mehr aus dieser Menge aktiv und passiv dagegen vorgehen, die Eigennützler stießen schneller an Grenzen.


Mit spiritueller Relevanz meine ich die Wirkung, die von Vorgelebtem und z.V. gestellten Denkmodellen auf einen Bereich ausgeht, der größer ist als unsere direkte Umgebung und auch nachhaltig in die Zukunft hinein wirkt, sowohl positiv, als auch negativ. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob wir da überhaupt unterscheiden sollten. Wir leben in einer polaren Welt. Stets kommt es auf das rechte Maß an; immer gibt es ein Zuviel und ein Zuwenig. Zu viel des Guten ist ebenso schlecht, wie zu wenig. Die Erfahrung des Schlechten ist notwendig, um die Nachteile zu erkennen. So haben z.B. die Diktatoren des vergangenen Jahrhunderts fürchterlichste Dinge verursacht. Sie haben aber vermutlich das Bewusstsein von ungleich mehr Menschen dafür geschärft, dass das, was geschehen ist, möglichst mit allen Mitteln zu verhindern ist. Das ist die spirituelle Wirkung, die ich meine, die Intensität des kollektiven Bewusstseins. Und aus dieser Nachwirkung leite ich die Verantwortung für das eigene Tun ab.


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