Belair57
Well-Known Member
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- 16. November 2007
- Beiträge
- 7.452
Gestern hatte ich ein längeres Gespräch mit einem sehr geschätzten Arbeitskollegen über die Themen Veganismus und Vegetarismus. Ich wusste zwar vorher schon daß er aus ethnischen Gründen strenger Veganer ist (z.B. kein Woll oder Lederbekleidung u.s.w.). Da es mich aber egal wie er sich ernährt oder was er anzieht, hatten wir auch keine Gespräche drüber.
Bei unserem gestrigen Gespräch sind wir auch auf das Thema Veganismus Schwangerschaft und Kinderentwicklung gekommen. Und da überaschte mich mein Kollege (der übrigens, neben seiner Arbeit, im letzten Semester Biologie studiert) plötzlich sehr. Er der hardcore Veganer machte mich auf die Problematik des Veganismus im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Kinderentwicklung und auf die deutsche Gesellschaft für Ernährung aufmerksam.
Hier einige Auszüge aus der DGE:
"Das Risiko für die Entwicklung von Nährstoffmangelzuständen bei veganer bzw. makrobiotischer Ernährung betrifft aufgrund des hohen Anspruchs an die Nährstoffdichte während des Wachstums bzw. wegen der geringeren Nährstoffspeicher vor allem Säuglinge, Kleinkinder und Kinder.
Ernähren sich Stillende vegan bzw. makrobiotisch und nehmen keine Supplemente ein, besteht das Risiko schwerer neurologischer Störungen und Entwicklungsverzögerungen für das Kind (s. u. Jod, Vitamin B12). Das Risiko ist weiterhin erhöht, wenn die Ernährung beim Kleinkind ohne tierische Lebensmittel fortgeführt wird. Daher sollten Kleinkinder und Kinder laut European Society of Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition (ESPGHAN) nicht vegan ernährt werden (Agostoni et al. 2008).
In einer niederländischen Kohorte mit Kindern bis 10 Jahren unter makrobiotischer Ernährung wurde vor allem im Alter zwischen 4 und 18 Monaten ein retardiertes Wachstum festgestellt."
https://www.dge.de/wissenschaft/wei...onen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/
"Eine ovolaktovegetarische Ernährung, bei der auch Milch und Eier verzehrt werden, kann bei gezielter Lebensmittelauswahl auch in der Schwangerschaft den Bedarf an den meisten Nährstoffen decken. Hierfür eignen sich insbesondere Getreideprodukte (bevorzugt Vollkorn), Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Milch/Milchprodukte, Eier, Nüsse/Samen, Pflanzenöle. Die Versorgung mit Eisen kann allerdings kritisch sein, da sich der Nährstoff aus pflanzlichen Lebensmitteln nicht so gut aufnehmen lässt wie aus Fleisch (vgl. dazu den Abschnitt „Supplementierung erforderlich?“). Nach medizinischer Beratung kann also auch die zusätzliche Aufnahme von Eisen erforderlich werden.
Bei Verzicht auf den Verzehr von Meeresfischen ist zudem eine Supplementierung mit langkettigen n3-Fettsäuren zu erwägen. Darüberhinaus wird – wie für Nicht-Vegetarierinnen auch – eine Ergänzung der Nahrung mit Jod und Folsäure/Folaten empfohlen.
Eine rein vegane Ernährung kann hingegen eine ausreichende Nährstoffversorgung in der Schwangerschaft auch bei sorgfältiger Lebensmittelauswahl nicht gewährleisten. Sie birgt ernsthafte gesundheitliche Risiken – insbesondere für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems. Kritisch ist u. a. die Versorgung mit Protein, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Vitamin B12 und Vitamin D. Eine solche Ernährungsweise erfordert daher immer eine spezielle medizinische Beratung und die Einnahme von Mikronährstoffsupplementen."
https://www.dge.de/ernaehrungspraxi...lungen-zur-ernaehrung-in-der-schwangerschaft/
Sollte dieses Thema/dieser Beitrag gegen Forenregeln verstoßen oder ideologisch nicht erwünscht sein, bitte ich den Moderator sofort alles zu löschen.
L.G. Belair57
Bei unserem gestrigen Gespräch sind wir auch auf das Thema Veganismus Schwangerschaft und Kinderentwicklung gekommen. Und da überaschte mich mein Kollege (der übrigens, neben seiner Arbeit, im letzten Semester Biologie studiert) plötzlich sehr. Er der hardcore Veganer machte mich auf die Problematik des Veganismus im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Kinderentwicklung und auf die deutsche Gesellschaft für Ernährung aufmerksam.
Hier einige Auszüge aus der DGE:
"Das Risiko für die Entwicklung von Nährstoffmangelzuständen bei veganer bzw. makrobiotischer Ernährung betrifft aufgrund des hohen Anspruchs an die Nährstoffdichte während des Wachstums bzw. wegen der geringeren Nährstoffspeicher vor allem Säuglinge, Kleinkinder und Kinder.
Ernähren sich Stillende vegan bzw. makrobiotisch und nehmen keine Supplemente ein, besteht das Risiko schwerer neurologischer Störungen und Entwicklungsverzögerungen für das Kind (s. u. Jod, Vitamin B12). Das Risiko ist weiterhin erhöht, wenn die Ernährung beim Kleinkind ohne tierische Lebensmittel fortgeführt wird. Daher sollten Kleinkinder und Kinder laut European Society of Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition (ESPGHAN) nicht vegan ernährt werden (Agostoni et al. 2008).
In einer niederländischen Kohorte mit Kindern bis 10 Jahren unter makrobiotischer Ernährung wurde vor allem im Alter zwischen 4 und 18 Monaten ein retardiertes Wachstum festgestellt."
https://www.dge.de/wissenschaft/wei...onen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/
"Eine ovolaktovegetarische Ernährung, bei der auch Milch und Eier verzehrt werden, kann bei gezielter Lebensmittelauswahl auch in der Schwangerschaft den Bedarf an den meisten Nährstoffen decken. Hierfür eignen sich insbesondere Getreideprodukte (bevorzugt Vollkorn), Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Milch/Milchprodukte, Eier, Nüsse/Samen, Pflanzenöle. Die Versorgung mit Eisen kann allerdings kritisch sein, da sich der Nährstoff aus pflanzlichen Lebensmitteln nicht so gut aufnehmen lässt wie aus Fleisch (vgl. dazu den Abschnitt „Supplementierung erforderlich?“). Nach medizinischer Beratung kann also auch die zusätzliche Aufnahme von Eisen erforderlich werden.
Bei Verzicht auf den Verzehr von Meeresfischen ist zudem eine Supplementierung mit langkettigen n3-Fettsäuren zu erwägen. Darüberhinaus wird – wie für Nicht-Vegetarierinnen auch – eine Ergänzung der Nahrung mit Jod und Folsäure/Folaten empfohlen.
Eine rein vegane Ernährung kann hingegen eine ausreichende Nährstoffversorgung in der Schwangerschaft auch bei sorgfältiger Lebensmittelauswahl nicht gewährleisten. Sie birgt ernsthafte gesundheitliche Risiken – insbesondere für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems. Kritisch ist u. a. die Versorgung mit Protein, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Vitamin B12 und Vitamin D. Eine solche Ernährungsweise erfordert daher immer eine spezielle medizinische Beratung und die Einnahme von Mikronährstoffsupplementen."
https://www.dge.de/ernaehrungspraxi...lungen-zur-ernaehrung-in-der-schwangerschaft/
Sollte dieses Thema/dieser Beitrag gegen Forenregeln verstoßen oder ideologisch nicht erwünscht sein, bitte ich den Moderator sofort alles zu löschen.
L.G. Belair57