AW: Unser Recht zu sterben...
Ich habe gerade eben einen Brief an eine Dame mit dem Vermerk "verstorben" zurückbekommen, d.h. ihn im Briefkasten gefunden. Sie hatte Krebs, seit Jahren. Bei einem der letzten Gespräche wollte sie noch in die Schweiz, weil es dort entsprechende Möglichkeiten gibt.
Einige Minuten später hörte ich von einem Verwandten, bei dem sich - nach erfolgreich geglaubter Chemo, ebenfalls der Krebs zurückgemeldet hat. Jetzt fehlt der Mut, noch eine Chemo zu ertragen. Dann wieder von einem anderen, der wie durch ein Wunder ein schweres Koma überlebte, jetzt ans Bett bzw. den Rollstuhl gefesselt wegen einer Virusinfektion lebensbedrohlich erkrankt ist.
Die Vorstellung, wie man mit einer derart hoffnungslosen Situation umgeht, fehlt mir ehrlich gesagt, es muß ziemlich furchtbar sein weder vor noch zurück zu können.
Ich finde es mehr als nachvollziehbar, wenn jemand in einer solchen Situation in die Schweiz fährt um dort schnell und möglichst schmerzlos zu sterben.
Aber auch hier stellt sich dem ohnehin gepeinigten das nächste Problem:
Die Lebensversicherung, oft bitter nötig auch für die Hinterbliebenen, tritt bei Selbsttötung nicht ein... was tun?
Ich glaube, das System muß neu überdacht werden, frei von Vorurteilen.
Viele Grüße
Zwetsche