Hallo KorporalKarotte,
da hast Du Dir ja Einiges vorgenommen. Vielleicht solltest Du zunächst überlegen, welcher Art diese Fragen sind, die Dich interessieren, und welche Antworten es prinzipiell darauf geben könnte. Ich fürchte nämlich, dass keine dieser Antworten endgültig sein wird. Nicht einmal, wenn es eine subjektive Antwort ist, die nur Dich momentan zufriedenstellt.
Das "Problem" streng katholisch erzogen worden zu sein, kenne ich aus eigener Erfahrung. Für einen alternativen Blick auf Religiosität kann ich Dir das Buch "Die beiden Quellen der Moral und der Religion" von Henri Bergson empfehlen, in dem er, kurz gesagt, zwischen der allgemein üblichen dogmatischen Auffassung von Religion, er nennt sie "statisch", und einer "dynamischen" Religiosität, die nicht mehr an Regeln klebt, sondern auf Erfahrungswissen beruht, unterscheidet.
Wenn Du an die Religon logisch herangehst, dann ist es zum Atheismus nicht mehr weit, denke ich. Und Religion muss ja eine gewisse Funktion haben, sonst existierte sie gar nicht. Als Einstiegsliteratur kann ich Dir hier "Das Heilige und das Profane" von Mircea Eliade nennen, das ist eine kurze Zusammenfassung seiner umfangreichen religionshistorischen Arbeiten.
Mein Sicht der Dinge ist, kurz gesagt: Religion hat einen Sinn. Gerade die Beschäftigung mit "unlösbaren" Fragen kann uns zur Religion hinführen. Indem wir uns an diesen "unlösbaren" Fragen abarbeiten, erkennen wir mehr und mehr den Sinn, den Religion hat. Wir finden allerdings keine endgültigen Antworten, weil die Fragen ja "unlösbar" sind. 
Liebe Grüße
spinnwebwald