Hallo KorporalKarotte,
siehst Du, das ist genau der Punkt, auf den ich Dich aufmerksam machen wollte: Du argumentierst aus einer Position heraus, die in diesem Fall nicht adäquat ist. Was Religion betrifft, kann es prinzipiell keine Fakten geben. Sobald Dir eine Religion auch nur eine endgültige Wahrheit liefert, die "für alle gilt", solltest Du ihr schleunigst den Rücken kehren. Religionen können nur mit Erfahrungswissen operieren, das sich im Laufe der Jahrhunderte bewährt hat.
Was sind es denn für endgültige Fragen, auf die Du endgültige Antworten finden willst? Und vor allem: Frag Dich einmal, warum Du hier die Religion pauschal und prophylaktisch kritisiert, wo Du Dir doch ohnehin sicher bist, dass sie Dir keine Antworten liefern kann? Warum lässt Du die Religion nicht Religion sein und gehst einfach Deines Weges?
Oder willst Du uns bekehren? Wenn ja, was ist Dein Gegenentwurf zu den Religionen?
Ist eine etwas verkürzte Biographie. ;-) Im Prinzip hat Wittgenstein anfangs so gedacht wie Du, er wollte endgültige Antworten. Und er hat sich so lange aufrichtig darum bemüht, sie zu finden, bis er in den "Philosophischen Untersuchungen" eingestehen musste:
„Habe ich die Begründungen erschöpft, so bin ich nun auf dem harten Felsen angelangt, und mein Spaten biegt sich zurück. Ich bin dann geneigt zu sagen: ‚So handle ich eben.‘“
Und Wittgenstein war beileibe kein Dummkopf. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Suchen! 
spinnwebwald